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Pegida: Pegida-Anhänger laufen mit "Je suis Charlie"-Plakaten

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Pegida-Anhänger laufen mit "Je suis Charlie"-Plakaten

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    Pegida-Anhänger halten bei der Kundgebung in Leipzig dieses Plakat in die Höhe.
    Pegida-Anhänger halten bei der Kundgebung in Leipzig dieses Plakat in die Höhe. Foto: Odd Andersen afp

    Die Anhänger der islamfeindlichen Pegida-Bewegung sind in Dresden zu ihrer ersten Kundgebung seit den islamistischen Anschlägen in Frankreich zusammengekommen. Und Pegida hat in

    Am Rande des Demonstrationszugs gab es einzelne Blockadeversuche von Pegida-Gegnern. Mehr als 7000 Menschen demonstrierten gegen Pegida. Zu größeren Zwischenfällen oder Festnahmen sei es nicht gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Am Montag vor den Anschlägen in der vergangenen Woche waren in Dresden rund 18.000 Pegida-Anhänger auf die Straße gegangen.

    Pegida-Organisatoren forderten zu Trauerflor auf

    In Dresden hatten die Pegida-Organisatoren die Teilnehmer aufgefordert, mit Trauerflor für die Toten von Paris zu erscheinen. Einige der Demonstranten hielten den Spruch "Je suis Charlie" (Ich bin Charlie) in die Höhe, mit dem sich nach den Anschlägen weltweit hunderttausende Menschen sowie Zeitungen und andere Medienunternehmen mit den Opfern des Angriffs auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" solidarisch erklärt und für die Meinungsfreiheit demonstriert hatten.

    Das ist Pegida

    DER NAME: "Pegida" steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Im Kern handelt es sich um ein Demonstrationsbündnis, das sich gegen eine angeblich drohende Ausbreitung des Islamismus in Deutschland und Europa einsetzt.

    DIE DEMOS: Das Bündnis führt an Montagen Proteste in Dresden durch. Zur ersten Demonstration im Oktober kamen etwa 500 Menschen. In Spitzenzeiten waren es 17.000. Inzwischen ist der Trend rückläufig.

    DER ORGANISATOR: Initiator der Proteste ist Lutz Bachmann, Inhaber einer Werbeagentur. Bachmann ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Körperverletzung sowie Einbruch und Diebstahl. 1998 floh er nach Südafrika, um einer fast vierjährigen Haftstrafe in Deutschland zu entgehen.

    DIE ZIELE: Die Teilnehmer des Bündnisses protestieren unter anderem für eine „Null Toleranz“-Politik gegenüber „straffällig gewordenen Zuwanderern", für den "Schutz der deutschen Identität“ und gegen "Asylmissbrauch".

    DIE GRUPPEN: Mittlerweile gibt es nicht nur in Dresden ein solches Bündnis, sondern auch in Magdeburg, Rostock, Würzburg und München. Der bayerische Ableger nennt sich "Bagida" ("Bayern gegen die Islamisierung des Abendlandes").

    DIE KRITIK: Experten sehen in Pegida eine Gruppierung mit rechtsextremistischen Tendenzen. Der Politikwissenschaftler Hajo Funke beschreibt die Proteste als "rechtsextreme, rechtspopulistische und rechtsnational motivierte Massenbewegung".

    Auch von CDU und SPD kam Kritik an den Protesten. Bernd Lucke, Vorsitzender der Alternative für Deutschland (AfD), bezeichnete Pediga hingegen als "gut und richtig".

    Auch auf weiteren Plakaten und Transparenten bezogen sich die Demonstranten in Dresden mit Sprüchen wie "Meinungsfreiheit statt Salafistenterror" und "Feige Presse, ihr seid nicht Charlie" auf die Anschläge von Paris. Ein anderes Bild zeigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Schleier.

    Weitere Versammlungen der Bewegung waren am Montagabend auch in anderen deutschen Städten wie etwa in Berlin, München und erstmals auch in Leipzig geplant. Vielerorts waren auch Gegendemonstrationen angekündigt. An der Kundgebung des Leipziger Pegida-Ablegers (Legida) nahmen mehrere hundert Demonstranten teil, die unter anderem "Wir sind das Volk" skandierten, wie eine AFP-Korrespondentin berichtete. Die Polizei sprach in einer ersten Schätzung von "mindestens tausend" Demonstranten.

    Gegen die Anti-Islam-Bewegung in mehreren großen Städten sind Zehntausende auf die Straße gegangen. In Leipzig stellten sich am Montagabend rund 30.000 Menschen dem Aufmarsch des Pegida-Ablegers Legida entgegen. In München nahmen rund 20.000 Menschen an einer Demonstration unter dem Motto "

    Politiker riefen Pegida-Anhänger auf, auf Kundgebungen zu verzichten

    In Dresden, wo die Pegida-Bewegung ihr Zentrum hat, folgten Tausende Anhänger der islamfeindlichen Bewegung einem von zahlreichen Politikern kritisierten Aufruf zu einem Trauermarsch. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zur Teilnehmerzahl der mittlerweile zwölften Pegida-Kundgebung in Sachsens Landeshauptstadt.

    Mehrere Politiker, darunter auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), hatten die Pegida-Anhänger aufgerufen, nach den Anschlägen in Frankreich auf ihre Kundgebungen zu verzichten. Es sei wichtig, dass "wir deutlich machen, dass wir in Deutschland ein friedliches Zusammenleben von Muslimen und denen, die anderen Religionen angehören, wollen", sagte Merkel dazu in Berlin am Rande eines Treffens mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu. Unter Verweis auf eine Äußerung des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) sagte Merkel: "Der Islam gehört zu Deutschland - und das ist so, dieser Meinung bin ich auch." afp/AZ

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