Am härtesten traf der Mitgliederschwund demnach die FDP: Binnen eines Jahres verlor sie rund 5400 Parteigänger, fast acht Prozent, wie die Zeitung berichtet. Zum Jahreswechsel hatte die FDP demnach nach eigenen Angaben noch 63 123 Mitglieder.
Die Grünen gewannen als einzige der im Bundestag vertretenen Partei neue Anhänger hinzu - im Laufe des vergangenen Jahres waren es rund 6000, ein Zuwachs von fast elf Prozent auf 59 019 Mitglieder. Im Aufwind ist auch die Piratenpartei: Sie knackte Anfang des Jahres die 20 000-Mitglieder-Marke. 8000 neue Mitglieder meldeten sich laut Umfrage bei den Piraten an.
CDU und SPD liefern sich bei starken Verlusten weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz bei der Mitgliederstärke. Erstmals rutschten beide Parteien laut der Umfrage unter die 500 000-Marke, wobei die SPD ihren Mitgliederstand zum Jahresende noch nicht beziffern konnte. Vor 20 Jahren hatte die SPD noch fast eine Million Mitglieder. Die CDU verzeichnete nach eigenen Angaben noch 489 896 Beitragszahler, 15 418 weniger als ein Jahr zuvor.
Der allgemeine Mitgliederschwund sei erklärbar, sagt Klaus Peter Schöppner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid. "Die Parteien sind einfach nicht mehr attraktiv genug." Das Problem sei, dass die Parteien angesichts der Europäisierung der Politik verstärkt als machtlos erschienen. "Der Bürger hat den Eindruck, dass Politiker immer weniger bewegen können." Außerdem werde Politik immer weniger verstanden. (dpa)