Nach fast einjähriger Hängepartie wegen der Corona-Pandemie will die CDU ihren neuen Vorsitzenden Mitte Januar auf einem fast vollständig digitalen Parteitag wählen. Der CDU-Vorstand beschloss am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern mit großer Mehrheit in einer Schaltkonferenz, dass der CDU-Chef am 16. Januar digital und mit abschließender Briefwahl gewählt werden soll.
Parteivorsitzender der CDU soll im Januar gewählt werden
Zuvor hatte es in der Schalte des Präsidiums, der engsten Parteispitze, eine Diskussion über eine neuerliche Verschiebung des für Mitte Januar geplanten Parteitags gegeben. So sprach sich der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther nach Informationen von Teilnehmern dafür aus, das als Online-Parteitag anvisierte Treffen erneut zu verschieben.
Günther blieb mit seiner Forderung nach Informationen von Teilnehmern aber weitgehend allein. Auch eine dezentrale Lösung mit Delegiertentreffen an bis zu 20 unterschiedlichen Standorten in Deutschland fand demnach nur wenig Unterstützung. Am Ende sprach sich das CDU-Präsidium aber mit großer Mehrheit für einen digitalen Parteitag zur Wahl eines neuen Vorsitzenden Mitte Januar mit abschließender Briefwahl aus. Eine entsprechende Empfehlung wurde dem Parteivorstand übermittelt, der im Anschluss tagte und die endgültige Entscheidung treffen muss.
Laschet, Merz und Röttgen treten an
Wegen der Corona-Pandemie schleppt sich die Lösung der Personalfrage nach der Rückzugsankündigung von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer im Februar seit dem Frühjahr hin. Der Online-Parteitag mit 1001 Delegierten soll nun am 16. Januar neben dem neuen Parteichef auch die Stellvertreter sowie die weiteren Mitglieder der Führungsgremien wählen. Außer Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz wollen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und der Außenexperte Norbert Röttgen CDU-Vorsitzender werden. (dpa)
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