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Papstbesuch: Große Erwartungen an Benedikt XVI.

Papstbesuch

Große Erwartungen an Benedikt XVI.

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    Am Donnerstag kommt Papst Benedikt nach Deutschland.
    Am Donnerstag kommt Papst Benedikt nach Deutschland. Foto: dpa

    Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Berlin-Tegel wird der Papst von Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßt. Anschließend besucht er das Schloss Bellevue und trifft sich zu einem Meinungsaustausch mit Merkel. Weitere Stationen des Besuchs sind Erfurt, Etzelsbach im thüringischen Eichsfeld und Freiburg (Das Papstprogramm). Kritiker des Papstes haben Protestaktionen und Demonstrationen angekündigt. Für alle Besuchsziele gilt die höchste Sicherheitsstufe.

    Wulff hofft auf Reformen

    Bundespräsident Christian Wulff hat anlässlich des heute beginnenden Deutschland-Besuchs von Papst Benedikt XVI. die Hoffnung auf Reformen in der katholischen Kirche geäußert. Er wünsche sich, dass der Papst „die Kirche weiter öffnet, ohne mit Traditionslinien zu brechen“, sagte Wulff der katholischen Nachrichtenagentur KNA. Vor allem hofft er, dass die Kirche ihr Verhältnis zu Geschiedenen und Wiederverheirateten ändert. „Die Millionen Menschen, die in konfessionsverschiedenen Ehen leben, und die Millionen wiederverheirateten Katholiken erwarten (...) befreiende Botschaften.“ Der Bundespräsident ist selbst Katholik, geschieden und in zweiter Ehe verheiratet. Als Wiederverheirateter ist er nicht zur Eucharistie zugelassen.

    Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass es „keine schnellen Lösungen“ in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen geben könne. Er dämpfte auch andere Erwartungen, die an den Papst-Besuch geknüpft werden – etwa an die Rede Benedikts heute im Reichstag. „Man sollte ihn von diesem Leistungsdruck befreien. Er steht nicht in einem gesellschaftspolitischen Ring“, sagte Hanke.

    Weniger als 100 Abgeordnete wollen der Rede fernbleiben

    Wie viele Abgeordnete der Rede fernbleiben, war gestern unklar. Möglicherweise liegt die Zahl unter der zuletzt genannten Größenordnung von 100 Parlamentariern. Auch der Inhalt der Rede blieb unbekannt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, rechnet mit Worten des Papstes zu Europa. Er erwartet „eine Reihe provokanter Fragen und Antworten“ sowie den Appell, nicht in der Frage der Finanzen stecken zu bleiben, sondern den Weg in

    Hohe Erwartungen richten sich ebenfalls an das Treffen Benedikts mit Vertretern der evangelischen Kirche am Freitag im Erfurter Augustinerkloster. Zollitsch erwartet positive Signale für die weitere Annäherung von katholischer und evangelischer Kirche. Michael Grabow, evangelisch-lutherischer Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg, sprach von einem „großen Zeichen, das hoffen lässt“. Auch er wünschte sich, „dass konfessionsverbindende Familien zur Kommunion gehen können“. Der Deutschland-Besuch Benedikts, der vor allem in Berlin von Protesten begleitet werden wird, endet am Sonntag in Freiburg. mit dpa, dapd

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