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Papst "bestürzt" über Kindesmissbrauch in Irland

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Papst "bestürzt" über Kindesmissbrauch in Irland

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    Papst «bestürzt» über Kindesmissbrauch in Irland
    Papst «bestürzt» über Kindesmissbrauch in Irland Foto: DPA

    Wie der Vatikan mitteilte, traf Benedikt am Freitag mit dem Präsidenten der irischen Bischofskonferenz, Kardinal Sean Brady, und dem Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, zusammen, um mit ihnen und hohen Mitgliedern der vatikanischen Kurie über den 700-Seiten-Bericht der sogenannten Murphy-Kommission zu sprechen. In dem Ende November veröffentlichten Bericht hatte die Richterin Yvonne Murphy mit ihrem Team den sexuellen Missbrauch von über 300 Kindern in den Jahren von 1975 bis 2004 durch Priester der Erzdiözese

    Dem Report zufolge gibt es keinen Zweifel daran, dass die Pädophilie-Fälle von der Erzdiözese und anderen Verantwortlichen vertuscht wurden. Insbesondere der Bischof von Limerick, Donal Murray, war von der Kommission kritisiert worden. Der Bischof hatte einen Rücktritt allerdings kategorisch abgelehnt. Brady hatte bereits am vergangenen Samstag alle, die in dem Bericht namentlich genannt werden, aufgefordert, schnell zu reagieren, was als Rücktrittsforderung an Murray interpretiert worden war.

    Der Papst "bedauerte zutiefst die Handlungen der Priester, die nicht nur ihr Versprechen an Gott, sondern auch das Vertrauen ihrer Opfer und deren Familien verraten hätten". Die Kirche werde diesen ernsten Fall weiter verfolgen, um die Ursachen des Missbrauchs besser zu verstehen und "Strategien auszuarbeiten, um jede Wiederholung zu verhindern". Dabei ginge es nicht zuletzt um die Kontrolle lokaler Priester, die sich um die Seelsorge von Kindern kümmern. Der Papst werde schon bald einen Brief an die katholische Kirche und die Gläubigen in Irland schicken, in dem er klare Maßnahmen darlegen werde.

    Erst im Mai war ein Sonderbericht veröffentlicht worden, demzufolge in Irland im Namen der katholischen Kirche tausende Kinder misshandelt und missbraucht wurden. In Heimen und Schulen der Kirche seien Schläge, Demütigungen und Vergewaltigungen an der Tagesordnung gewesen. Eine Sonderkommission hatte dafür neun Jahre lang ermittelt und einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten untersucht.

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