Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Papst Franziskus: Den Heilungsprozess unterstützen: Papst auf Sri Lanka gelandet

Papst Franziskus

Den Heilungsprozess unterstützen: Papst auf Sri Lanka gelandet

    • |
    Im Zentrum von Franziskus dreitägigem Aufenthalt auf Sri Lanka steht der interreligiöse Dialog.
    Im Zentrum von Franziskus dreitägigem Aufenthalt auf Sri Lanka steht der interreligiöse Dialog. Foto: Ettore Ferrari, dpa

    Papst Franziskus ist zu einem Besuch auf der ethnisch und religiös geteilten Tropeninsel Sri Lanka eingetroffen. Er wolle den Heilungsprozess und die Vereinigung unterstützen, sagte der Papst am Dienstag bei seiner Begrüßungsrede am Flughafen bei Colombo. Die Anhänger aller Religionen spielten eine wichtige Rolle bei der Versöhnung.

    Papst Franziskus mit Trommeln und Tänzern begrüßt

    Das Oberhaupt der katholischen Kirche bekam auf dem roten Teppich vor dem Flugzeug eine Blumengirlande umgehängt. Trommler, Tänzer, Kindergruppen und sogar ein Elefant standen für den Papst Spalier, ein Chor sang, 21 Schüsse wurden abgefeuert. Franziskus bedankte sich für den warmherzigen Empfang und betonte die "große Vielfalt der kulturellen und religiösen Traditionen" des Landes. Nur 6,1 Prozent der Sri Lanker sind Katholiken; mehr als drei Viertel sind Buddhisten.

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Offiziell empfangen wurde Franziskus von Sri Lankas neuem Präsidenten Maithripala Sirisena. Dieser hatte erst in der vergangenen Woche die Wahl gewonnen, gestützt von einer breiten Koalition aus Buddhisten, Christen und Muslimen. Es sei ein "glücklicher und freudiger Anlass", sagte Sirisena.

    Tausende Menschen hatten sich entlang der 23 Kilometer langen Strecke vom Flughafen Bandarnaike nach Colombo aufgereiht, um den Papst in seinem offenen Wagen zu sehen. Viele hatten Fähnchen mitgebracht; auch in der Millionenstadt ist alles festlich geschmückt für das Oberhaupt der katholischen Kirche. Etwa 23 000 Polizisten stehen bereit, um die Menschenmassen zu kontrollieren. Zur Messe in einem Park am Meer werden etwa eine halbe Million Menschen erwartet.

    Der Papst spricht Missionar Joseph Vaz heilig

    Im Zentrum von Franziskus dreitägigem Aufenthalt auf Sri Lanka steht der interreligiöse Dialog. Auch wird er den indischen Missionar Joseph Vaz heiligsprechen. Am Donnerstag wird der 78 Jahre alte Argentinier auf die Philippinen weiterfliegen. Es ist bereits die zweite Asienreise von Franziskus - ein Zeichen, welch große Bedeutung er diesem Kontinent zumisst. 

    Zunächst aber wird Franziskus in den Norden der Insel fliegen, wo die tamilische Minderheit lebt. Dort kämpften Rebellen der Terrororganisation LTTE für einen eigenen Staat. "Sri Lanka hat über viele Jahre die Schrecken von inneren Unruhen erlebt", sagte Franziskus. Die katholische Kirche spielt eine besondere Rolle in dem Konflikt, da es sowohl unter den überwiegen buddhistischen Singhalesen als auch unter den überwiegend hinduistischen Tamilen Katholiken gibt. dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden