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Papst-Besuch in Mexiko: Papst Franziskus über Flüchtlinge: Ungerechtigkeit radikalisiere Jugend

Papst-Besuch in Mexiko

Papst Franziskus über Flüchtlinge: Ungerechtigkeit radikalisiere Jugend

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    Papst Franziskus rief in Mexiko zu Solidarität mit Flüchtlingen auf.
    Papst Franziskus rief in Mexiko zu Solidarität mit Flüchtlingen auf. Foto: Gabriel Bouys, dpa

    Papst Franziskus sagte bei der Messe in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez in der Nähe der USA über Flüchtlinge: "Wir dürfen die Augen nicht vor der humanitären Krise verschließen, die sich in den vergangenen Jahren in der Auswanderung tausender Menschen gezeigt hat."

    Er sprach vor 300.00 Gläubigen von erzwungener Migration als menschliche Tragödie. Das gelte auch für die Mexikaner, die auf der Flucht vor Gewalt und Armut in die USA ihr Leben riskieren müssen.

    Das gelte aber nicht nicht nur für Mexiko, sondern sei ein globales Pänomen. Flüchtlinge würden auf der ganzen Welt Ungerechtigkeit erfahren. Die Jugend fühle sich wie Kanonenfutter und radikalisiere sich so.

    Flüchtlinge: Papst Franziskus zeigt an Grenze zwischen Mexiko und USA Solidarität

    In einer symbolische Geste legte der Papst an einer Rampe vor dem Rio Grande, der Ciudad Juárez und El Paso teilt, Blumen an einem schwarzen Kreuz nieder. Dabei segnete er die Migranten auf der US-Seite, die ihm zuwinkten. Zehntausende weitere Menschen verfolgten die Messe auf einem Großbildschirm im Stadion von

    Maria Ortega Cruz Bautista war eigens aus Chicago angereist, um die Messe mit ihren Angehörigen mitzufeiern. Sie hoffe, dass die Behörden nach der Botschaft des Papstes die Belange der Migranten stärker berücksichtigten, sagte die 62-Jährige.

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Papst Franziskus fordert in Mexiko Strategie gegen Gewaltspirale

    Vor der Messe hatte der Papst ein Gefängnis in Ciudad Juárez besucht. Dort forderte er eine umfassende Strategie gegen die Gewaltspirale in Mexiko. "Das Sicherheitsproblem kann nicht allein durch Inhaftierungen gelöst werden", sagte Franziskus vor hunderten Häftlingen.

    Wichtiger sei es, die Strukturen und die kulturellen Gründe der Unsicherheit anzugehen, sagte der Papst. In den Haftanstalten werde zu wenig darauf geachtet, den Insassen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen.

    Nach seiner Rede umarmte er mehrere Gefangene und gab anderen die Hand. Die Stadt an der Grenze zu den USA leidet stark unter der Gewalt von Drogenbanden. Im mexikanischen Drogenkrieg wurden im vergangenen Jahrzehnt mehr als 100.000 Menschen getötet. Franziskus stellte seine fünftägige Mexiko-Reise ganz in das Zeichen des Kampfs gegen Gewalt, Korruption, Drogenkriminalität und Armut.

    Nach der Messe reiste der Papst von Ciudad Juárez aus zurück nach Rom. Am Flughafen wurde er von Präsident Enrique Peña Nieto verabschiedet.

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