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Papst Benedikt XVI.: Papst-Wahl: Jetzt liegt es an den Kardinälen

Papst Benedikt XVI.

Papst-Wahl: Jetzt liegt es an den Kardinälen

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    Der leere Stuhl des Papstes im Petersdom. Eigentlich gibt es für die Neuwahl des Papstes eine Frist von bis zu 20 Tagen, doch Benedikt XVI. hat das Verfahren beschleunigt.
    Der leere Stuhl des Papstes im Petersdom. Eigentlich gibt es für die Neuwahl des Papstes eine Frist von bis zu 20 Tagen, doch Benedikt XVI. hat das Verfahren beschleunigt. Foto: Alessandro Bianchi, dpa

    Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes kann früher beginnen. Benedikt XVI. hat kurz vor dem Ende seines Pontifikats die entsprechenden Regeln so geändert, dass die Kardinäle jetzt auch schon vor dem 15. März zusammentreten können. Der Vatikan will so offenkundig sicherstellen, dass bis zu den Osterfeierlichkeiten ein neues Kirchenoberhaupt bestimmt ist.

    Kardinäle entscheiden über Konklave-Beginn

    Das Kardinalskollegium könne den Beginn der Papst-Wahl vorziehen, sofern alle Kardinäle in Rom anwesend seien, teilte der Vatikan am Montag in

    In Rom war seit Tagen spekuliert worden, diese Versammlung werde bereits am 10. oder 11. März beginnen. Nach dem Rücktritt Benedikts an diesem Donnerstag können die Kardinäle darüber entscheiden.

    Kardinalskollegium kommt am 1. März zusammen

    "Wir sind nicht in der Lage, das Datum des Konklave vorwegzunehmen", erläuterte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Es sei wahrscheinlich, dass das Kardinalskollegium in den ersten März-Tagen eine formale Entscheidung dazu treffe. Die Kardinäle treten nach dem Rücktritt Benedikts am 1. März  zusammen, um die Wahl des Nachfolgers vorzubereiten.

    Die vorgesehene Frist von 15 bis 20 Tagen nach Beginn der Sedisvakanz ("leerer Stuhl Petri") bis zum Konklave soll den wahlberechtigten Kardinälen normalerweise Zeit geben, um aus aller Welt nach Rom zu reisen. Da Benedikt seinen Rücktritt früh angekündigt hatte, können sich die voraussichtlich 116 teilnehmenden Kardinäle auf eine baldige Anreise einstellen.

    Bis Ostern sollte es einen neuen Papst geben

    Benedikt hatte am 11. Februar überraschend angekündigt, zum 28. Februar zurückzutreten. Unmittelbar danach hatte es geheißen, bis Ostern solle es ein neues Kirchenoberhaupt geben. Die Karwoche beginnt nach dem Palmsonntag (24. März).

    Der 85-Jährige ist der erste Papst der Neuzeit, der sein Amt freiwillig aufgibt. Als Grund hatte er seine nachlassenden Kräfte genannt.  Am Mittwoch folgt mit der Generalaudienz Benedikts letzter öffentlicher Auftritt, bevor am Donnerstag um 20.00 Uhr sein Pontifikat endet. dpa

    Papst Benedikt: Stationen seines Lebens

    Joseph Aloisius Ratzinger wird am 16. April (Karsamstag) des Jahres 1927 in Markl (Oberbayern) geboren.

    Ratzinger wächst mit seinen beiden Geschwistern Georg und Maria in einem religiös geprägten Elternhaus auf.

    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird Joseph Ratzinger 1945 als Flakhelfer eingezogen.

    Ratzinger studiert von 1946 bis 1951 Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und an der Universität München.

    1951 wird Joseph Ratzinger im Freisinger Mariendom zum Priester geweiht. Als Priester leitete er 30 Jahre die Regensburger Domspatzen.

    Ratzinger habilitiert 1957 in München über "Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura". Ab 1959 ist er Professor in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg.

    1977 beruft Papst Paul VI. Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Er wählt als bischöfliches Motto "Mitarbeiter der Wahrheit".

    Papst Johannes Paul II. betraut ihn 1981 mit der Leitung der Römischen Glaubenskongregation, durch die er sich den Ruf eines Hardliners erwirbt.

    Nach dem Tod des Papstes Johannes Paul II zelebriert Ratzinger 2005 die Totenmesse für den Verstorbenen und leitet das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes.

    Ratzinger wird nach nur 26 Stunden im vierten Wahlgang zum 265. Papst gewählt. Er trägt fortan den Namen Benedikt XVI.

    2013 tritt er nach acht Jahren im Amt freiwillig von seinem Pontifikat zurück - ein bisher einmaliger Vorgang. Benedikt wohnt fortan zurückgezogen in einem Kloster im Vatikan.

    2020 besucht Ratzinger seinen schwer erkrankten Bruder in Regensburg. Dieser stirbt kurz darauf.

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