Die Polizei rechnet mit Angriffen auf die bevorstehenden Corona-Impfstoff-Transporte. „Leider kann ja auch nicht ausgeschlossen werden, dass radikalisierte Coronaleugner die Transporte zum Ziel von Attacken machen“, sagte der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, unserer Redaktion. Wendt betonte gleichzeitig, die Einsatzkräfte seien darauf vorbereitet. Andere Aufgaben müssten hinter der Bewachung der Impfchargen notfalls zurückstehen.
Corona-Impfstoff-Transporte: Es sollen keine Sicherheitslücken entstehen
„Die Konzeption für den Schutz und die Begleitung von Impfstoff-Transporten ist von der Bundespolizei gemeinsam mit den Polizeien der Länder erarbeitet worden und wird gewährleisteten, dass keine Sicherheitslücken entstehen“, sagte Wendt.
Die Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landespolizei sei gesichert. Die Beamtinnen und Beamten nähmen die Bewachung der Impfstofflieferungen sehr ernst. „Diese Aufgabe hat in der Polizei eine sehr hohe Priorität und das ist auch richtig so, notfalls müssen andere Aufgaben zurückstehen oder später erledigt werden.“
Wenn in den nächsten Tagen der Transport des Corona-Impfstoffs zu den Impfzentren beginnt, ist für die Sicherung in den einzelnen Bundesländern die jeweilige Landespolizei zuständig. Übergreifende Transporte, auch aus dem Ausland, sichert die Bundespolizei ab, wie ein Sprecher des Innenministeriums am Sonntag bestätigte.
Wendt warnt vor dünner Personaldecke
„Die Einsatzkräfte werden in höchster Weise beansprucht werden, Tausende Familien der Polizistinnen und Polizisten werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen, aber die Polizei steht zu diesem absolut notwendigen Einsatz zur Bekämpfung der Pandemie“, sagte Wendt.
Die Beamten seien darauf eingestellt, dass der Einsatz etliche Monate lang dauern werde. „Dabei wird in manchen Ländern wieder einmal die dünne Personaldecke aufgrund jahrzehntelanger Vernachlässigung der Strukturen deutlich werden. Aber die Kräfte werden ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen, der übrigens ein polizeilicher Auftrag ist“, betonte der Gewerkschaftsboss.
Lesen Sie hierzu auch:
Wenn Ärzte über Leben und Tod entscheiden: Droht in Bayern Triage?
Karl Lauterbach über Corona: "Lage wird sich ab Sommer erheblich entspannen"
- Wenn Ärzte über Leben und Tod entscheiden: Droht in Bayern Triage?
- Karl Lauterbach über Corona: "Lage wird sich ab Sommer erheblich entspannen"
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.