Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Opposition: Wachsende Zweifel an Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr

Opposition

Wachsende Zweifel an Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr

    • |
    Die Gewalt und die Proteste nach der Koranverbrennung in Afghanistan ebbt nicht ab.
    Die Gewalt und die Proteste nach der Koranverbrennung in Afghanistan ebbt nicht ab. Foto: Jalil Rezayee/Archiv dpa

    Angesichts der gewalttätigen Proteste gegen Koran-Verbrennungen durch das US-Militär wachsen in der Opposition Zweifel am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. In den kommenden zwei bis drei Wochen werde sich klären, ob die Soldaten der Afghanistan-Truppe ISAF "jegliches Vertrauen der Bevölkerung verloren haben und deshalb nichts mehr bewirken können", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid Nouripour, der "Süddeutschen Zeitung". "Lebenswichtig" sei nun, dass die USA sich noch deutlicher für die Verbrennung der Koran-Exemplare entschuldigten.

    Klarere Entschuldigung der USA nach Koranverbrennung gefordert

    Drohnen - kleine unbemannte Flugzeuge

    Sie sind nach Insekten benannt und bringen mitunter den Tod: Drohnen. Mit einer männlichen Honigbiene haben die von den Armeen vieler Länder eingesetzten unbemannten Fluggeräte (Unmanned Aerial Vehicles, UAV) allerdings bis auf den Namen nichts zu tun.

    Die Mini-Flugzeuge sind mit modernster Elektronik ausgestattet und haben ein breites militärisches Einsatzspektrum: Es reicht von der Überwachung von Konfliktgebieten über die taktische Aufklärung bis zur Erfassung und Zerstörung gegnerischer Ziele.

    Drohnen werden aus großer Entfernung ferngesteuert und können einen Tag oder länger in der Luft bleiben.

    Die meisten dieser Flugkörper sind mit jeweils mindestens zwei «Hellfire (Höllenfeuer)»-Raketen ausgestattete «Predator»-Drohnen des US-Herstellers General Atomics Aeronautical. Die Basis-Version des mehrfach weiterentwickelten Typs ist etwa 8,20 Meter lang und hat eine Spannweite von knapp 15 Metern.

    Bei einer Marschgeschwindigkeit von 180 Kilometern in der Stunde kann das Fluggerät bis zu 40 Stunden in der Luft bleiben und einen Einsatzradius von 740 Kilometern erreichen.

    US-Drohnen werden seit Jahren im Krieg gegen die Taliban in Afghanistan eingesetzt. Sie dienten zudem im Kampf gegen die Truppen des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi.

    Im Jemen nahmen Drohnen militante Islamisten mit Verbindung zum Terrornetzwerk Al-Kaida ins Visier. Bei Drohnen-Angriffen starben aber auch tausende Zivilisten. (dpa)

    Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, forderte Aufklärung. "Wir sollten jetzt in der NATO mit den Amerikanern darüber reden, wie diese Dinge haben passieren können." Den Fahrplan zur Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanische Seite hält er aber "für weiter durchführbar".

    Die Bundeswehr hatte am Donnerstag ihren Stützpunkt in Talokan vorzeitig geräumt und die dort stationierten 60 Soldaten ins Feldlager Kundus verlegt. Mützenich und Nouripour bezeichneten die Entscheidung als richtig, kritisierten aber, dass die örtlichen Behörden nicht eingebunden worden seien. AZ/afp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden