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Online-Petition: Über 35.000 Menschen stellen sich hinter Journalist Deniz Yücel

Online-Petition

Über 35.000 Menschen stellen sich hinter Journalist Deniz Yücel

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    Bis zuletzt hofften Angehörige, Freunde und Kollegen, dass der Welt-Korrespondent freigelassen wird. Seit Montagabend sitzt Deniz Yücel jedoch in türkischer U-Haft.
    Bis zuletzt hofften Angehörige, Freunde und Kollegen, dass der Welt-Korrespondent freigelassen wird. Seit Montagabend sitzt Deniz Yücel jedoch in türkischer U-Haft. Foto: Karlheinz Schindler, dpa (Archiv)

    Mehr als 35.000 Menschen haben binnen zwölf Stunden einen offenen Brief zur Unterstützung des in Istanbul inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel unterzeichnet. Der Schriftsteller und Satiriker Shahak Shapira stellte den Aufruf zum Mitzeichnen in der Nacht zum Dienstag online, wie die Plattform change.org mitteilte.

    Auf der deutsch-türkischen Internetseite heißt es "Freiheit für Deniz" und dass sich die Petition "an die ganze fucking Welt" richte.

    In dem Petitionstext steht weiter: "Für die Freiheit von Information, Meinung, Wort und Kunst. Gemeinsam für und mit Deniz Yücel und allen zur Zeit in der Türkei inhaftierten Kolleginnen und Kollegen."

    Außerdem wird Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10.12.1948 zitiert: „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

    Doch nicht nur Online löst die Untersuchungshaft des Journalisten Empörung aus. "Die Pressefreiheit in der Türkei ist stark eingeschränkt. Dass Journalisten wie Yücel einfach eingesperrt werden, passt nicht zu einer Demokratie", kritisiert Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD). "Das muss ein Ende haben."

    Vor der Volksabstimmung wächst unter den Journalisten die Nervosität

    Nach Einschätzung von Sofuoglu gehen Regierungskreise vor der Volksabstimmung über die umstrittene Verfassungsänderung allerdings "noch aggressiver" gegen Kritiker vor. Die Nervosität wachse in Ankara, weil die Stimmung eher in Richtung Ablehnung der von Erdogan angestrebten Einführung eines Präsidialsystems gehe, die ihm mehr Macht einräumen würde.

    In Köln, Berlin, Hamburg, München und anderen Städten wurden für Dienstag Autokorsos für die Freilassung des 43-Jährigen organisiert. "Unser Kollege Deniz Yücel liebt

    Der Auslandskorrespondent der Tageszeitung Die Welt hatte sich am 14. Februar freiwillig der Polizei in Istanbul zur Befragung gestellt und war daraufhin in Gewahrsam genommen worden. Nach 13 Tagen Welt zufolge "Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung" vorgeworfen.

    Laut türkischem Recht kann die Untersuchungshaft bis zu fünf Jahre dauern. AFP/DPA/AZ

    Lesen Sie dazu auch:

    Türkischer Haftrichter verhängt U-Haft gegen Deniz Yücel: Zwei Wochen dürfen Verdächtige im Ausnahmezustand in der Türkei in Gewahrsam gesperrt werden. Kurz vor Fristablauf dann die Entscheidung: Deniz Yücel muss in Untersuchungshaft.

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