Die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei im Streit um Erdgas im östlichen Mittelmeer dauern an.
Während der gesamten Nacht zum Dienstag bewegte sich das türkische Forschungsschiff "Oruc Reis" in einem Seegebiet, das Griechenland als eigene Ausschließliche Wirtschaftszone versteht. Griechische Kriegsschiffe sandten alle 15 Minuten per Funk einen Aufruf an den Kapitän des Forschungsschiffes, die Region umgehend zu verlassen. Die Aufrufe blieben jedoch unbeantwortet, wie es am Morgen aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Athen hieß. Die "Oruc Reis" wird von mehreren türkischen Kriegsschiffen begleitet, berichtete der staatliche griechische Rundfunk (ERT).
Das türkische Schiff soll bis zum 23. August südlich der griechischen Insel Megisti (Kasteloriso) und Rhodos nach Erdgas forschen, wie die zuständige türkische Marinebehörde mitteilte.
Die Suche der Türkei ist aus Sicht Athens illegal, weil die Region zur sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone des EU-Landes gehöre. Auch die EU hat die türkischen Aktionen verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Auch aus Berlin kam Kritik.
Nach türkischer Lesart haben Inseln wie Kreta zwar Hoheitsgewässer, aber keine Ausschließliche Wirtschaftszone. Athen unterzeichnete inzwischen mit Italien und Ägypten Abkommen, in denen - gemäß internationalem Seerecht - von Rom und Kairo anerkannt wird, dass die Inseln doch eine solche Zone haben.
Ende Juli war nach einer Vermittlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine leichte Entspannung zwischen Athen und Ankara eingetreten. Die beiden Nato-Staaten hatten zugestimmt, einen Dialog zum Thema Energie im östlichen Mittelmeer aufzunehmen.
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