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Österreich: Innsbruck wählt grün

Österreich

Innsbruck wählt grün

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    Zum ersten Mal wird ein Grüner Bürgermeister in einer österreichischen Landeshauptstadt. Der Tiroler Georg Willi, 59, gewann überraschend die Stichwahl in seiner Heimatstadt Innsbruck. Damit wird er zum Hoffnungsträger für Österreichs Grüne, die nach heftigen internen Querelen und Abspaltung der Liste Pilz bei der Nationalratswahl im Herbst scheiterten. Sie sind nicht mehr im Parlament vertreten und müssen weitgehend auf Parteienförderung verzichten. Nur in Tirol und Wien regieren sie noch mit. In Salzburg werden sie wohl ebenfalls in die Landesregierung einziehen.

    Wie der ehemalige Grüne Alexander Van der Bellen bei der Bundespräsidentenwahl, überzeugte Willi seine Wähler durch persönliche Glaubwürdigkeit und eine politische Orientierung in die Mitte. Den Menschen sei leistbares Wohnen wichtiger als das sogenannte Binnen-I, sagte er kurz vor der Bürgermeisterwahl und stieß damit in der eigenen Partei manche Feministin vor den Kopf. Im Auftreten erinnert er an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann. 1989 wurde Willi zum ersten Mal in den Gemeinderat in Innsbruck gewählt. Wegen der Politik schloss er sein Jurastudium nicht ab. Er ist seit 25 Jahren verheiratet und hat einen Sohn.

    Sein politischer Schwerpunkt soll Raumordnung und Wohnungsbau sein. Innsbruck liegt sowohl bei den Mieten als auch bei den Grundstückspreisen an der Spitze in Österreich.

    Willi, der mit sieben Geschwistern aufwuchs, will eine Koalition mit allen im Gemeinderat vertretenen Parteien außer der rechtspopulistischen FPÖ bilden. Der bekennende Katholik und Leiter eines Kirchenchores bot seiner Vorgängerin Christine Oppitz-Plörer von der Liste „Für Innsbruck“ an, Vizebürgermeisterin zu werden.

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