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Obama-Reise: Obama kommt nach Berlin: Die Stadt gleicht einer Festung

Obama-Reise

Obama kommt nach Berlin: Die Stadt gleicht einer Festung

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    In Berlin wird Obama vor dem Brandenburger Tor zu ausgewählten Gästen sprechen. Hier sieht man ihn bei seinem Besuch in Berlin 2008, als er für die Präsidentschaftswahl kandidierte.
    In Berlin wird Obama vor dem Brandenburger Tor zu ausgewählten Gästen sprechen. Hier sieht man ihn bei seinem Besuch in Berlin 2008, als er für die Präsidentschaftswahl kandidierte. Foto: Rainer Jensen (dpa)

    Mit einem gewaltigen Polizeiaufgebot rüstet sich Berlin für den Besuch von US-Präsident Barack Obama. Das Brandenburger Tor, wo Obama am Mittwoch eine mit Spannung erwartete Rede halten wird, wurde bereits weiträumig abgesperrt. Viele Straßen wurden zur Sperrzone erklärt. Offiziell waren bereits 3000 Polizisten im Einsatz. Am Mittwoch sollen nochmals mehrere tausend Beamte hinzukommen. Obama war 2008 auf Wahlkampf-Tour in

    Der 51-Jährige, der sich am Dienstag noch zum G8-Gipfel in Nordirland aufhielt, wird am Abend in der deutschen Hauptstadt erwartet. Die Präsidentenmaschine Air Force One sollte gegen 20.25 Uhr auf dem Flughafen Berlin-Tegel landen.

    Abends stehen keine offiziellen Termine auf dem Programm. Begleitet wird Obama von seiner Ehefrau Michelle sowie den beiden Töchtern Malia und Sasha.

    Bundesprädident Joachim Gauck empfängt Obama

    Der politische Teil des Besuchs beginnt am Mittwoch mit einem Empfang bei Bundespräsident Joachim Gauck. Dann ist Obama mehrere Stunden mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen, von der auch die Einladung kam.

    Streng nach Protokoll handelt es sich dabei um keinen Staats-, sondern nur um einen Arbeitsbesuch. Höhepunkt soll die Rede am Brandenburger Tor sein - fast auf den Tag genau 50 Jahre nach dem legendären "Ich bin ein Berliner"-Auftritt von John F. Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg.

    Obama hatte bereits vor fünf Jahren vor dem Brandenburger Tor reden wollen. Damals war Merkel jedoch dagegen, dass der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten vor dem Berliner Wahrzeichen eine Wahlkampfrede hielt. Obama wich zur Siegessäule aus, wo er von 200 000 Menschen bejubelt wurde. In seiner ersten Amtszeit kam dann zwar zweimal zu Besuch nach Deutschland, aber nie nach Berlin.

    Obama und Merkel sehen sich regelmäßig

    Inzwischen sehen sich Merkel und Obama regelmäßig. Auch beim G8-Gipfel in Nordirland saßen sie wieder zusammen. Beide Seiten hoben in den vergangenen Tagen immer wieder die Bedeutung der deutsch-amerikanischen Freundschaft hervor. Erwartet wird jedoch, dass auch kontroverse Themen zur Sprache kommen wie etwa das amerikanische Internet-Spähprogramm "Prism".

    Außenminister Guido Westerwelle sagte: "Die Partnerschaft mit Amerika ist für uns Deutsche und Europäer unverzichtbar, um gemeinsam Frieden, Sicherheit und Wohlstand in Zeiten der Globalisierung zu wahren." Der US-Botschafter in Deutschland, Phil Murphy, sagte im Fernsehsender Phoenix: "Die Bedeutung Deutschlands für die USA ist sehr groß." Zugleich versicherte er, dass sich Obama "auf keine Weise" in den Bundestagswahlkampf einmischen werde.

    Massive Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt

    An den Orten, an denen Obama sich aufhalten wird, herrscht  Alarmstufe eins: Neben dem Pariser Platz und dem Charlottenburger  Schloss sind das auch der Flughafen Tegel und ein Teil des  Potsdamer Platzes. In diesen Bereichen kontrollieren Polizisten  jeden, der vorbeikommt. 3000 Beamte werden nach Polizeiangaben  bereits am Dienstag eingesetzt. Die Zahl am Mittwoch wird noch  höher liegen und bleibt vorerst geheim.

    Einige Geschäfte und Einrichtungen haben am Dienstag und Mittwoch  ganz geschlossen, zum Beispiel das Starbucks-Café und die Akademie  der Künste am Pariser Platz. Wo sonst Gaukler große Gruppen von  Berlin-Besuchern unterhalten, gibt es schon am Dienstag nur noch  eingeschränkten Zugang.

    Auch die Touristenführer müssen sich hinter die Absperrungen  zurückziehen und ihre Gruppen viele Meter vom Brandenburger Tor  entfernt Unter den Linden sammeln. Doch das Geschäft geht weiter.  "Wir bekommen viele Fragen, was hier los ist", sagt Führer Javier  Fernandez-Flores aus Madrid. Er arbeitet für "Sandeman's New  Berlin" und führt normalerweise rund 300 Leute pro Tag vom  Brandenburger Tor zum Alexanderplatz. Wegen Obama fallen einige  Gruppen aus.

    Besonders stark werden die Gäste des Hotels Adlon am Pariser Platz  vom Staatsbesuch betroffen sein. Der elegante Eingang mit Baldachin  und befrackten Türstehern wird am Mittwoch schließen, nur der  Hintereingang bleibt offen. Und auch der Blick auf die Bühne wird  den Gästen des Nobel-Hotels erschwert. Nicht nur, dass sie die  Fenster zur Straßenseite geschlossen halten müssen Nicht einmal der  Vorhang dürfen sie zur Seite ziehen - "das wäre den Geheimdiensten zu heikel", sagt eine Adlon-Sprecherin. dpa/AZ

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