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OECD: Trotz Krise mehr in Bildung investieren

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OECD: Trotz Krise mehr in Bildung investieren

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    OECD: Trotz Krise mehr in Bildung investieren
    OECD: Trotz Krise mehr in Bildung investieren Foto: DPA

    Dies sagte OECD-Bildungsdirektorin Barbara Ischinger am Dienstag bei der Vorlage des weltweiten Bildungsberichts 2009 in Berlin. Bildung sei der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz in Paris berät die 30 wichtigsten Industriestaaten.

    Deutschland liegt mit seinem Bildungssystem laut Bericht trotz leichter Verbesserungen international weiter zurück. So erwerben in anderen Industrieländern deutlich mehr junge Menschen einen Hochschulabschluss. Für die künftigen Berufsbilder würden aber auch in Deutschland erheblich mehr Akademiker gebraucht, sagte Ischinger. Auch beteiligten sich in anderen OECD-Ländern erheblich mehr Ältere an hoch qualifizierter Weiterbildung. Auch der Anteil der Bildungsausgaben am Brutto-Inlandsprodukt (BIP) ging laut Bericht in Deutschland erneut leicht zurück, während andere Industrienationen Zuwachs melden.

    Der neue OECD-Bildungsbericht zeigt nach Aussage von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) für Deutschland "Dynamik" nach den Reformanstrengungen der vergangenen Jahre. Zusammen mit dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Henry Tesch (CDU/Mecklenburg-Vorpommern), bekräftigte Schavan das beim Bildungsgipfel von Bund und Ländern vereinbarte Ziel, die Bildungsausgaben bis 2015 auf zehn Prozent des BIP zu steigern. Experten halten dafür Mehrausgaben von über 25 Milliarden Euro für nötig.

    2007 schlossen in Deutschland 23 Prozent eines Jahrganges ein Studium erfolgreich ab. 1995 waren es erst 14 Prozent. International stieg aber im gleichen Zeitraum diese Akademikerquote unter den jungen Menschen viel rasanter an - und zwar von 18 auf 36 Prozent. Kritik, dass bei diesem Vergleich die deutsche Facharbeiterausbildung unberücksichtigt bleibe, wies die OECD mit einer Sonderauswertung zurück. Selbst wenn man höherwertige Berufsausbildungen in Technik und Pflege einbeziehe, die in Deutschland in Betrieben oder Fachschulen erfolgt, im Ausland dagegen an Hochschulen, ergebe sich im internationalen Gesamtvergleich kaum ein anderes Bild.

    Dabei zahlt sich ein Studium laut OECD-Bericht auch in Deutschland aus. Ein männlicher Hochschulabsolvent kann während seines Berufslebens mit einem Einkommensvorteil von durchschnittlich 150 000 Euro rechnen - nur etwas weniger als im OECD-Schnitt. Dieser Akademikerbonus habe sich in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Wegen des viel geringeren Risikos, arbeitslos zu werden, komme eine weitere "Rendite" von 32 000 Euro hinzu. Für Frauen liegt der Einkommensvorteil einer akademischen Ausbildung wegen niedrigerer Löhne und höherer Teilzeitquoten im Schnitt bei 95 000 Euro.

    2008 haben laut OECD in Deutschland 36 Prozent eines Jahrganges ein Studium aufgenommen. Nach der Türkei, Belgien und Mexiko ist das im internationalem Vergleich der geringste Wert. Dabei brechen allerdings in Deutschland deutlich weniger junge Menschen ein Studium ab. 2005 lag die Abbrecherquote bei 23 Prozent, im OECD-Mittel dagegen bei 31 Prozent.

    Der Anteil der öffentlichen und privaten Ausgaben für Bildung ist in Deutschland 2006 nach OECD-Rechnung um 0,3 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum stieg der OECD-Schnitt von 5,4 auf 5,5 Prozent. Unter den Industrienationen gaben 2006 nur Russland, die Türkei, die Slowakei, Spanien und Irland einen geringeren BIP-Anteil für Bildung aus. In den USA liegt der Anteil bei 7,4 Prozent, in Korea und Dänemark bei 7,3.

    Schavan wie Tesch bekräftigten Forderungen nach Nachbesserungen bei den Bachelor- und Master-Studiengängen. So müsse es bei den Studienzeitvorgaben mehr Flexibilität geben. Auch müssten die Studierenden "ein klares Signal" für den Zugang zum Masterstudium bekommen. Dagegen hatte die Hochschulrektorenkonferenz unlängst die generelle Zulassung von erfolgreichen Bachelor-Absolventen in das weiterführende Masterstudium abgelehnt. Tesch kündigte zugleich Maßnahmen gegen die Stofffülle beim Bachelor an. Bei seiner Einführung sei man vielleicht "zu sehr deutsch" vorgegangen.

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