USA und Südkorea schickten Fallschirmspringer als Spione nach Nordkorea: Zum Sammeln von Geheimdienstinformationen in Nordkorea sollen einem Medienbericht zufolge Spezialkommandos aus Südkorea und den USA mit dem Fallschirm über dem kommunistischen Land abgesprungen sein. Die Soldaten beider Länder seien dort zu "speziellen Aufklärungsmissionen" im Einsatz gewesen, zitierte das Magazin "The Diplomat" einen US-General.
US-Armee dementiert
Die US-Armee dementierte den Bericht am Dienstag. Seit dem Korea-Krieg habe der Norden tausende Tunnel gebaut, wurde US-Brigadegeneral Neil Tolley, Befehlshaber der US-Sondereinheiten in Südkorea, von "The Diplomat" zitiert. "Die gesamte Tunnel-Infrastruktur ist vor unseren Satelliten versteckt", sagte er bei einer Konferenz in Florida in der vergangenen Woche demnach weiter.
Deshalb seien südkoreanische und US-Soldaten in den Norden geschickt worden, um Geheimdienstinformationen über unterirdische Militäreinrichtungen zu sammeln. "Nach 50 Jahren wissen wir immer noch wenig über die Fähigkeit und das volle Ausmaß" der unterirdischen Einrichtungen, zitierte das Magazin des Verbandes der nationalen Verteidigungsindustrie Tolley auf seiner Website.
Nordkorea: Minimale Ausrüstung dabei
Die Kommandos hatten demnach nur eine minimale Ausrüstung dabei, um ihre Bewegungen zu erleichtern und das Risiko, von den nordkoreanischen Sicherheitskräften entdeckt zu werden, zu minimieren. Nach Tolleys Angaben gibt es unter der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea mindestens vier Tunnel. Unter den identifizierten Einrichtungen seien 20 teilweise unter der Erde liegende Flugfelder und tausende Artillerieposten, hieß es weiter.
Die US-Armee dementierte den Medienbericht vehement. Einige Äußerungen Tolleys bei der Konferenz seien "völlig aus dem Zusammenhang" gerissen worden, erklärte Oberst Jonathan Withington von den US-Streitkräften für Korea. Zitate seien "erfunden" und Tolley zugewiesen worden, erklärte er und dementierte, dass US- oder südkoreanische Soldaten über Nordkorea abgesprungen seien.
Nordkorea testete Atomwaffen
Nordkorea hatte im Oktober 2006 und im Mai 2009 Atomwaffentests vorgenommen. Zuletzt testete das Land Mitte April eine Rakete mit einem Satelliten, die jedoch kurz nach dem Start ins Meer stürzte. Die USA, Japan und Südkorea sahen in dem Satellitenstart den verdeckten Test einer Langstreckenrakete und damit einen Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. (afp, AZ)
Nordkorea - Zehn Fakten zum kommunistisch besetzten Land
Nordkorea heißt ausführlich Demokratische Volksrepublik Korea.
Nordkorea ist einer der wenigen letzten stalinistischen Staaten.
Hauptstadt von Nordkorea ist Pjönjang.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea aufgeteilt in eine US-amerikanische und sowjetische Besatzungszone.
Der Korea-Krieg zwischen 1950 und 1953 zementierte die Spaltung zwischen dem Norden und Südkorea.
Die drei bisherigen Staatsführer Nordkoreas heißen: Kim Il-Sung, Kim Jong-Il und Kim Jong-Un.
Das Land hat etwa 24 Millionen Einwohner, die auf einer Fläche von 122.762 Quadratkilometern leben.
Nordkorea grenzt an Südkorea, China und auf wenigen Kilometern Länge auch an Russland.
Die Nordkoreaner sind traditionell Buddhisten und Konfuzianisten. Mittlerweile dürfte aber ein großer Teil durch den Stalinismus konfessionslos sein.
Die Flagge des kommunistischen Landes ist blau, rot und weiß mit einem Roten Stern.