Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Nordkorea: Nordkoreanische Langstreckenrakete sorgt weltweit für Beunruhigung

Nordkorea

Nordkoreanische Langstreckenrakete sorgt weltweit für Beunruhigung

    • |
    Die am 12.12. in Nordkorea gestartete Langstreckenrakete Unha-3 hat angeblich einen Wettersatelliten in die Umlaufbahn der Erde gebracht. Die friedliche Absicht des Staats wird aber angezweifelt.
    Die am 12.12. in Nordkorea gestartete Langstreckenrakete Unha-3 hat angeblich einen Wettersatelliten in die Umlaufbahn der Erde gebracht. Die friedliche Absicht des Staats wird aber angezweifelt. Foto: Kcna. dpa - Bildfunk

    Nordkorea ist für die Welt wieder ein Stück gefährlicher geworden: Mit dem erfolgreichen Test einer Langstreckenrakete hat Pjöngjang seinen Drohradius erweitert. Künftig könnte der Atomstaat Bomben mehr als 6000 Kilometer weit schießen und damit erstmals auch die USA erreichen.

    Der gelungene Start ist ein Triumph für den jungen Diktator Kim Jong Un. „Nordkoreas Staatspropaganda wird den Raketenstart einsetzen, um die neue Führung innenpolitisch zu glorifizieren“, sagt Paik Hak-soon vom Sejon-Institut im südkoreanischen Seoul.

    Außenpolitische Wirkung der Rakete

    Die außenpolitische Wirkung sei aber ebenso wichtig: In Südkorea, wo am 19. Dezember Präsidentschaftswahlen stattfinden, dürfte die Politik gegenüber dem Norden nun zum entscheidenden Thema des Wahlkampfendspurts werden. Auch in Japan wird am Sonntag gewählt.

    Und in den USA und China formulieren neue Regierungen gerade ihre außenpolitischen Leitlinien. „Mit dem Raketenstart will Pjöngjang die Welt zu neuen Verhandlungen zwingen“, glaubt Paik. Das verarmte Land hat sich die vorübergehende Einstellung seines Raketen- und Atomwaffenprogramms in der Vergangenheit immer wieder mit umfangreichen Hilfslieferungen bezahlen lassen.

    Start der Rakete auch von anderen Ländern beobachtet

    Die Unha-3-Rakete war kurz vor zehn Uhr Ortszeit gestartet. Wie geplant stürzte die erste Zündstufe vor der koreanischen Westküste ins Meer, bevor die Rakete die japanische Insel Okinawa überflog. Die zweite Zündstufe fiel rund 300 Kilometer vor der philippinischen Ostküste ab.

    Nach Angaben des nordkoreanischen Staatsfernsehens erreichte die Rakete daraufhin den Weltraum und schickte dort einen Wettersatelliten in die Umlaufbahn. Beobachtungen anderer Länder scheinen einen erfolgreichen Start zu bestätigen und widersprechen Gerüchten, wonach der Flug nur eine Inszenierung des nordkoreanischen Fernsehens gewesen sei.

    Friedliche Absicht Nordkoreas wird weiterhin bezweifelt

    Das nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando erklärte, dass die Rakete tatsächlich einen Flugkörper abgesetzt hat, der die Umlaufbahn erreicht haben könnte. Wenn das stimmt, wäre Nordkorea nun geglückt, was im April noch scheiterte. Damals war eine Rakete kurz nach dem Start abgestürzt. Dass Nordkorea mit der Rakete nur friedliche Zwecke verfolgt, wird weithin bezweifelt.

    Ein Sprecher von US-Präsident Barack Obama nannte den Abschuss einen hochprovokativen Akt und einen Verstoß gegen Uno-Resolution 1874, die Nordkorea die Nutzung von Waffentechnologie in der Raumfahrt verbietet. Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich besorgt um die Sicherheit in der gesamten Region. Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle forderte, der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sollte eine deutliche „Antwort auf diese Völkerrechtsverletzung geben“.

    Wie diese ausfällt, hängt allerdings maßgeblich von den Vetomächten China und Russland ab, die Nordkorea gegenüber traditionell konziliant eingestellt sind.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden