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Nordkorea: Malaysia weist Botschafter Nordkoreas aus

Nordkorea

Malaysia weist Botschafter Nordkoreas aus

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    Keine Reaktion aus Nordkorea: Kim Jong Un, Halbbruder des Ermordeten, mit seinen Top-Militärs.
    Keine Reaktion aus Nordkorea: Kim Jong Un, Halbbruder des Ermordeten, mit seinen Top-Militärs. Foto: KCNA/Archiv (dpa)

    Malaysia weist den Botschafter Nordkoreas aus: Drei Wochen nach der Ermordung eines Verwandten des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un in Kuala Lumpur erklärte die malaysische Regierung am Samstag den nordkoreanischen Botschafter zur unerwünschten Person. Er habe 48 Stunden Zeit,

    Der Botschafter hatte die Ermittlungen der malaysischen Behörden zu dem Attentat als "unglaubwürdig" und politisch motiviert bezeichnet und der Regierung in Kuala Lumpur vorgeworfen, mit "feindlichen Mächten" zusammenzuarbeiten.  

    Das malaysische Außenministerium teilte nun mit, möglicherweise sei das Staatsgebiet Malaysias für "illegale Aktivitäten" genutzt worden. Von der Führung in Pjöngjang sei eine Entschuldigung verlangt worden, aber es habe nie eine Antwort gegeben. 

    Kim Jong Nam, der ältere Halbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, hatte keine Machtambitionen.
    Kim Jong Nam, der ältere Halbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, hatte keine Machtambitionen. Foto: Shizuo Kambayashi/Archiv (dpa)

    Der 45-jährige Kim Jong Nam, ein Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers, war am 13. Februar am Flughafen von Kuala Lumpur ermordet worden. Die Ermittler verdächtigen acht Nordkoreaner, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Die Attentäter töteten den 45-Jährigen mit dem Nervengift VX, das als Massenvernichtungswaffe eingestuft wird.  

    Gegen einige Verdächtige wurde inzwischen Anklage wegen Mordes erhoben. Bei einem Schuldspruch droht ihnen die Todesstrafe. Nordkorea hat bislang weder die Identität des Opfers noch die Ergebnisse der Autopsie oder die Polizeiermittlungen anerkannt. Die Beziehungen zwischen den beiden asiatischen Staaten verschlechterten sich seit dem Angriff rapide.

    Nordkoreas Drohungen

    25. August 2016: "Nordkorea hat sich damit «n die erste Reihe der Militärmächte eingefügt, die die volle Fähigkeit für einen Atomangriff haben." (Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    31. März 2013: «Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar.» Das Atomwaffenarsenal solle erweitert werden, «solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren». (Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    30. März 2013: «Von diesem Moment an werden die Nord-Süd-Beziehungen in einen Kriegszustand versetzt und alle Angelegenheiten zwischen beiden werden gemäß den Vorschriften für Kriegszeiten erledigt.» (Regierungserklärung)

    29. März 2013: «Es ist angesichts der bestehenden Lage an der Zeit, eine Rechnung mit den US-Imperialisten zu begleichen.» (Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    27. März 2013: «In der Situation, in der jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann, ist die Nord-Süd-Kommunikation nicht mehr nötig.» (Delegationsleiter für die Militärgespräche mit Südkorea kündigt Kappung der militärischen Telefonleitung zum Süden an.)

    7. März 2013: «Weil die USA einen Atomkrieg entfachen wollen, werden wir unser Recht auf einen nuklearen Präventivschlag gegen das Hauptquartier der Aggressoren wahrnehmen.» (Ein Sprecher des Außenministeriums)

    5. März 2013: «Wenn die Übungen nach dem 11. März in ihre Hauptphase treten, wird der Waffenstillstandsvertrag, der nur dem Namen nach bestanden hat, beendet sein.» (Reaktion der Streitkräfte auf südkoreanisch-amerikanische Militärübungen)

    23. April 2012: «Sie (die Truppen) werden die rattenähnliche Gruppe und die Stützpunkte der Provokationen in drei bis vier Minuten in Asche legen.» (Nordkoreas Streitkräfte drohen mit «Spezialaktionen» gegen die südkoreanische Hauptstadt Seoul.)

    23. März 2011: «Unserer Truppen sind bereit, jederzeit auf die Festen der psychologischen Kriegsführung zu zielen und zu schießen und in reale Kampfaktionen überzugehen, wenn wir das wollen.» (Warnung eines Befehlshabers der Streitkräfte gegen anti-nordkoreanische Flugblattaktionen aus Südkorea)

    23. Dezember 2010: «Die revolutionären Streitkräfte der Volksrepublik (Nordkorea) werden vollständig vorbereitet sein, nötigenfalls zu jeder Zeit einen Heiligen Krieg der Gerechtigkeit im koreanischen Stil auf der Basis der atomaren Abschreckung zu starten.» (Minister der Streitkräfte, Kim Yong Chun) (Quelle: dpa)

    AZ/AFP

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