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Nordkorea: Kim Jong Un ist immer noch weg

Nordkorea

Kim Jong Un ist immer noch weg

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    Kim Jong Un, gefeiert von begeisterten Anhängern: Solche Fotos verbreitete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA gerne. Doch seit über vier Woche ist Kim verschwunden.
    Kim Jong Un, gefeiert von begeisterten Anhängern: Solche Fotos verbreitete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA gerne. Doch seit über vier Woche ist Kim verschwunden. Foto: KCNA

    Kim Jong Un nährte er weitere Spekulationen über seinen Gesundheitszustand und seine politische Zukunft. Südkorea vertrat die Auffassung, dass Kim weiter fest im Sattel sitze, und die nordkoreanischen Staatsmedien feierten ihn als ein Beispiel für "Würde und Unbesiegbarkeit".

    Auf der von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Gästeliste zum alljährlichen Besuch des Kumsusan-Mausoleums am 10. Oktober in der Hauptstadt Pjöngjang fehlte Kims Name. Das Mausoleum ist seinen beiden Vorfahren und Vorgängern an der Spitze des Staates gewidmet: seinem Vater Kim Jong Il und seinem Großvater Kim Il Sung.

    Zu Füßen der beiden überlebensgroßen Bronzestatuen von Kim Il Sung und Kim Jong Il am Großmonument Mansudae zu Ehren des Kampfes gegen die japanische Besatzung im 20. Jahrhundert befand sich am Freitag allerdings eine Blumengarbe mit dem Namen des abwesenden Machthabers. An den Zeremonien nahm die faktische Nummer zwei der nordkoreanischen Staatshierarchie, Hwang Pyong So, teil.

    Kim war zuletzt Anfang September in der Öffentlichkeit

    Kim, der 30 oder 31 Jahre alt sein soll, war zuletzt Anfang September in der Öffentlichkeit gesehen worden. Damals besuchte er mit seiner Frau Ri Sol Ju ein Konzert in Pjöngjang. Kims wochenlange Abwesenheit bei öffentlichen Ereignissen führte zu zahlreichen Vermutungen über mögliche Hintergründe.

    Südkorea distanzierte sich unterdessen von Mutmaßungen, Kim könnte politisch geschwächt sein. Ein Sprecher des südkoreanischen Wiedervereinigungsministeriums sagte, laut den nordkoreanischen Medien übe Kim sein Amt wie gewohnt aus. Über seinen Gesundheitszustand lägen der Regierung in Seoul keine spezifischen Geheimdienstinformationen vor, fügte der Sprecher hinzu.

    Im Leitartikel der nordkoreanischen Parteizeitung "Rodong Sinmun" hieß es, Kim stehe für die Unbesiegbarkeit der Partei und ihrer Macht. Seine Autorität müsse mit allen Mitteln geschützt werden.

    Eine ranghohe nordkoreanische Delegation hatte am vergangenen Samstag bei einem überraschenden Besuch in Südkorea in Abrede gestellt, dass Kim krank sei. Zur Delegation gehörte auch der mittlerweile seit rund zwei Wochen amtierende Vize-Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsausschusses und Leiter des Politbüros der Armee, Hwang Pyong So.

    Aktivisten protestieren mit Heliumballons

    Südkoreanische Aktivisten ließen aus Anlass des Feiertags im Nachbarland zehn heliumgefüllte Ballons mit Flugblättern über die schwer gesicherte Grenze fliegen. In den nach Angaben der Aktivisten etwa 200.000 Flugblättern wurde zum Sturz der "erblichen Kim-Diktatur" und zur Rebellion gegen das Leid in einer "lebenden Hölle" aufgerufen. Seoul ließ die Aktion zu - trotz Warnungen aus Pjöngjang vor "katastrophalen Folgen".

    Südkoreanischen Medienberichten zufolge versuchten nordkoreanische Grenzschützer die Ballons abzuschießen, wobei Geschosse auf Südkoreas Seite der Grenze landeten. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul sagte, Südkorea habe das Feuer mit Maschinengewehren erwidert. Berichte über Verletzte oder Tote lagen nicht vor. afp

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