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Nordkorea: Er hinkt: Beobachter rätseln über Kim Jong Uns Gesundheit

Nordkorea

Er hinkt: Beobachter rätseln über Kim Jong Uns Gesundheit

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    Kim Jong Un gilt als ebenso unberechenbar wie undurchschaubar. Jetzt gibt eine mögliche Verletzung des nordkoreanischen Machthabers Beobachtern Rätsel auf.
    Kim Jong Un gilt als ebenso unberechenbar wie undurchschaubar. Jetzt gibt eine mögliche Verletzung des nordkoreanischen Machthabers Beobachtern Rätsel auf. Foto: Rodong Sinmun (dpa)

    Bei einer Gedenkfeier zum 20. Todestag seines Großvaters und Staatsgründers Kim Il Sung trat Kim Jong Un am Dienstag hinkend vor die Kameras. Die live vom Staatsfernsehen übertragene Zeremonie begann mit dem Einmarsch Kim Jong Uns in eine riesige Konferenzhalle, in der er von tausenden Partei- und Militärvertretern mit stehendem Applaus begrüßt wurde.

    Dabei zog der nordkoreanische Machthaber auf dem Weg zu seinem Platz ein Bein leicht nach. Als er die halbstündige Veranstaltung später verließ, ohne das Wort ergriffen zu haben, stoppte das Fernsehen die Übertragung. Der Grund für Kims hinkenden Gang blieb offen.

    Kim hatte vor kurzem erst mehrere Militäreinrichtungen an der Grenze zu Südkorea besucht. Er steht seit Dezember 2011 an der Spitze des nordkoreanischen Staats, der immer wieder mit militärischem Säbelrasseln provoziert.

    Experten der Vereinten Nationen werfen dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un persönliche Verantwortung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Nordkorea sei eindeutig ein "totalitärer Staat", in dem systematisch Menschen ermordet, versklavt, gefoltert, sexuell missbraucht und dem Hunger ausgesetzt werden.

    Die Kim-Dynastie in Nordkorea

    Seit fast 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das international weitgehend isolierte Nordkorea.

    KIM IL SUNG: Der zum «Großen Führer» aufgestiegene Bauernsohn wurde 1912 geboren. Nach der Besetzung des Nordens von Korea durch sowjetische Truppen 1945 wurde Kim dort Stalins Mann. Als 1948 die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen wurde, ließ er sich zum Regierungschef ernennen. Er herrschte über den abgeschotteten Staat mit eiserner Hand bis zu seinem Tod 1994. Der bis heute gottgleich verehrte Kim Il Sung trägt den ihm vorbehaltenen Titel «Ewiger Präsident».

    KIM JONG IL: Sein Sohn wurde 1942 (oder 1941) in einem Ausbildungslager in der Sowjetunion geboren. Die Propaganda verlegte die Geburt in ein Widerstandscamp am mythischen Berg Paektu in Korea während der japanischen Besatzung. Der «Geliebte Führer» setzte den despotischen Kurs seines Vaters fort. In seine Herrschaftszeit fällt der vollständige Zusammenbruch der Wirtschaft mit Hungersnöten. 2008 erlitt er vermutlich einen Schlaganfall und war bis zu seinem Tod am 17. Dezember 2011 gesundheitlich angeschlagen.

    KIM JONG UN: Der jüngste seiner drei bekannten Söhne kam Anfang der 1980er Jahre zur Welt, das exakte Geburtsjahr ist umstritten. Er soll eine Schule in der Schweiz besucht haben. Kim Jong Il erhob ihn 2010 zum General. Ende 2011 wurde Kim Jong Un Oberbefehlshaber der Streitkräfte, im April 2012 auch Erster Vorsitzender der Zentralen Verteidigungskommission und damit laut Verfassung «Oberster Führer» des Landes.

    Kim Il Sung hatte das Land 1948 gegründet und bis zu seinem Tod am 8. Juli 1994 geführt. AZ, dpa

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