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Nordkorea: Armeemanöver: So will Nordkorea Seoul zerstören

Nordkorea

Armeemanöver: So will Nordkorea Seoul zerstören

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    Kim Jong Un ließ die Zerstörung von Seoul üben (Archivbild).
    Kim Jong Un ließ die Zerstörung von Seoul üben (Archivbild). Foto: KCNA/Archiv (dpa)

    Seoul (dpa) - Nordkorea verstärkt nach Verschärfung der UN-Sanktionen wieder seine militärischen Drohgebärden. Bei Artillerieübungen seien Angriffe unter anderem auf grenznahe Stellungen Südkoreas sowie auf Militäreinrichtungen und die Regierung in

    Machthaber Kim Jong Un habe die Übungen am Donnerstag selbst befehligt und sich mit ihnen zufrieden gezeigt: "Nichts und niemand wird diesen Angriff überleben."

    Hinrichtungen in Nordkorea

    Nordkorea werden schwerste Menschenrechtsverletzungen und zahlreiche Hinrichtungen vorgeworfen, meist durch den Strang oder Erschießungskommandos.

    Verteidigungsminister Hyon Yong Chol soll vor hunderten Zuschauern mit einem Flugabwehrgeschütz getötet worden sein.

    Mehrfach wurden in unbestätigten Berichten besonders grausame Hinrichtungsmethoden genannt.

    Mit Flammenwerfer verbrannt: Seit Anfang 2015 ließ Kim 15 hochrangige Regierungsvertreter wegen angeblicher Regimekritik hinrichten. Dabei soll der Vize-Minister für öffentliche Sicherheit zur Abschreckung bei lebendigem Leib mit einem Flammenwerfer verbrannt worden sein.

    Von Hunden zerfleischt: Zeitungsberichten zufolge ließ Diktator Kim Jong Un im Dezember 2013 wegen Hochverrats seinen Onkel Jang Song Thaek und einige seiner engsten Mitarbeiter von 120 ausgehungerten Hunden zerfleischen.

    Vergiftet: Kim soll nach dem Onkel auch seine Tante getötet haben. Er ließ sie angeblich vergiften, weil sie den Tod ihres Mannes beklagt hatte.

    Hammerschläge ins Genick: Ende 2013 wird berichtet, Gefangene in nordkoreanischen Straflagern mussten ihre eigenen Gräber ausheben, bevor sie mit Hammerschlägen ins Genick getötet wurden.

    Auf Grenzbrücke erschossen: Weil sie angeblich ins Ausland flüchten wollten, wurden nach Angaben einer Hilfsorganisation 15 Menschen in Osong an der Grenze zu China auf einer Brücke erschossen - als Warnung vor illegalem Grenzübertritt. (dpa)

    Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat 2016 nach Angaben Südkoreas einen Regierungsvertreter im Rang eines Vize-Premierministers hinrichten lassen. Der 63 Jahre alte Kim Yong Jin, der im Kabinett für Bildungsfragen verantwortlich gewesen sei, sei vor ein Erschießungskommando gestellt worden. Eine Bestätigung aus Nordkorea dafür gab es nicht.

    Wenn ein Krieg ausbreche, "sollte solch ein tödlicher Schlag auf die südkoreanischen Streitkräfte ausgeführt werden, dass ihr Wille zur Gegenwehr schon am Anfang gebrochen wird", wurde Kim zitiert. Er bezeichnete die Übungen als Beginn des "Gefechts- und politischen Trainings für das neue Jahr". Manöver, bei denen die Volksarmee die Zerstörung von südkoreanischen Stellungen übt, sind nicht unüblich.

    In Südkorea wurde das Manöver auch als Reaktion auf die neuen Sanktionen gegen Nordkorea gewertet. Das nordkoreanische Außenministerium wies in einer Erklärung den Sanktionsbeschluss des UN-Sicherheitsrats zurück und drohte mit "härteren Gegenmaßnahmen zur Selbstverteidigung".

    Der Sicherheitsrat hatte am Mittwoch in New York einstimmig für die neuen Strafmaßnahmen gegen Nordkorea gestimmt. Sie sind eine Reaktion auf den nordkoreanischen Atomtest im September - den fünften des Landes. Auf einen Atomversuch Nordkoreas im Januar hatte das höchste UN-Gremium bereits mit neuen Sanktionen reagiert. Bisher hatten die Resolutionen aber keine Wirkung gezeigt.

    Nordkorea übt Zerstörung von Seoul

    Die neuen Maßnahmen sehen unter anderem Exportverbote für Kupfer, Nickel, Silber und Zink vor. Der Export von Kohle und Eisen ist nur noch für die "Existenzsicherung" des nordkoreanischen Volkes erlaubt.

    Unterdessen erklärten Südkorea und Japan, dass sie ihre einseitig verhängten Sanktionen gegen Pjöngjang erweitern. Unter anderem seien 35 Organisationen und 36 Personen, die zur Entwicklung des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms beitrügen, zusätzlich auf eine Schwarze Liste gesetzt worden, teilte das Büro des südkoreanischen Ministerpräsidenten mit.

    Den Betroffenen soll der Weg zu Finanzgeschäften mit Südkoreanern versperrt werden. Zu ihnen gehören auch die hochrangigen Funktionäre Choe Ryong Hae und Hwang Pyong So, die als enge Berater Kim Jong Uns gelten.

    Japans Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte ebenfalls an, dass weitere Personen und Gruppen in Verbindung mit dem nordkoreanischen Atom auf eine Schwarze Liste gesetzt und in Japan angelegtes Vermögen eingefroren würden. Wie in Südkorea umfasst die Liste auch chinesische Organisationen und Personen, die an Nordkoreas Projekten beteiligt sein sollen. AZ/dpa

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