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Nordkorea: Armeechef Ri Yong Ho gefeuert

Nordkorea

Armeechef Ri Yong Ho gefeuert

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    Nordkoreas Armeechef Ri Yong Ho ist überraschend all seiner Aufgaben entbunden worden. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA gab am Montag gesundheitliche Gründe für diesen Schritt an. Die südkoreanische Regierung bezeichnete die Amtsenthebung Ris als "äußerst ungewöhnlich", Experten deuteten sie als mögliche Folge von Machtkämpfen innerhalb der nordkoreanischen Führung.

    Nordkoreas Armeechef Ri Yong Ho all seiner Aufgaben entbunden

    Nordkorea - Zehn Fakten zum kommunistisch besetzten Land

    Nordkorea heißt ausführlich Demokratische Volksrepublik Korea.

    Nordkorea ist einer der wenigen letzten stalinistischen Staaten.

    Hauptstadt von Nordkorea ist Pjönjang.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea aufgeteilt in eine US-amerikanische und sowjetische Besatzungszone.

    Der Korea-Krieg zwischen 1950 und 1953 zementierte die Spaltung zwischen dem Norden und Südkorea.

    Die drei bisherigen Staatsführer Nordkoreas heißen: Kim Il-Sung, Kim Jong-Il und Kim Jong-Un.

    Das Land hat etwa 24 Millionen Einwohner, die auf einer Fläche von 122.762 Quadratkilometern leben.

    Nordkorea grenzt an Südkorea, China und auf wenigen Kilometern Länge auch an Russland.

    Die Nordkoreaner sind traditionell Buddhisten und Konfuzianisten. Mittlerweile dürfte aber ein großer Teil durch den Stalinismus konfessionslos sein.

    Die Flagge des kommunistischen Landes ist blau, rot und weiß mit einem Roten Stern.

    Der Beschluss, Ri seiner Ämter zu entheben, sei am Sonntag bei einer Sitzung des Politbüros der nordkoreanischen Arbeiterpartei gefallen, berichtete KCNA. Grund sei dessen nicht näher genannte "Krankheit". Ri war seit 2009 Chef des Generalstabs der nordkoreanischen Streitkräfte. Er war zudem Vize-Vorsitzender der einflussreichen zentralen Militärkommission der Arbeiterpartei und Mitglied des Präsidiums des Politbüros der Partei. Von all diesen Posten wurde Ri nun entbunden, wie KCNA berichtete.

    Der Vize-Marschall galt als Vertrauter des verstorbenen Machthabers Kim Jong Il und begleitete diesen auf vielen seiner Reisen. Als

    Staatliche Nachrichtenagentur nennt "Krankheit" als Grund

    Die Atomwaffenstaaten der Welt

    Neben den fünf offiziellen Atommächten USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China gelten auch Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea als Besitzer nuklearer Sprengköpfe. Nach Schätzung der Federation of American Scientists (FAS) gibt es weltweit rund 19.500 Sprengköpfe (Atombomben), von denen 4830 einsatzbereit sind.

    Atomstaat / Sprengköpfe / davon einsatzbereit

    Russland 10.000 2430

    USA 8500 1950

    Frankreich 300 290

    China 240 unbekannt

    Großbritannien 225 160

    Pakistan 90 bis 110 unbekannt

    Indien 80 bis 110 unbekannt

    Israel 80 unbekannt

    Nordkorea weniger als 10 unbekannt (dpa)

    Der 69 Jahre alte Ri galt als eines der Mitglieder des engsten Führungszirkels in Pjöngjang, die Kim Jong Un bei der Übernahme der Macht begleiten und unterstützen würden. In den vergangenen Monaten wurde Ri immer wieder an der Seite von Kim Jong Un gesehen, etwa bei Besuchen der Streitkräfte. Er begleitete Kim Jong Un auch auch bei einer Gedenkzeremonie zum Todestag von dessen Großvater Kim Il Sung am 8. Juli.

    Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums in Seoul sagte am Montag, die Situation in Nordkorea werde "mit Interesse" verfolgt. Weitere Angaben wollte er nicht machen.

    Ri bei Kim Jong Un in Ungnade gefallen?

    Yang Moo Jin von der Universität für Nordkorea-Studien in Seoul sagte der Nachrichtenagentur AFP, womöglich sei Ri bei Kim Jong Un in Ungnade gefallen oder habe einen Machtkampf innerhalb des Militärs verloren. Aus gesundheitlichen Gründen würden Partei- oder Militärführer in Nordkorea selten entlassen. afp/AZ

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