Armin Laschet wurde auf dem Parteitag der CDU zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Ministerpräsident aus Nordrhein-Westfahlen setzte sich gegen seine Mitbewerber Friedrich Merz und Norbert Röttgen durch. Sein Sieg muss noch per Briefwahl bestätigt werden. Glückwünsche wurden trotzdem schon ausgesprochen. Das sind die Reaktionen aus der CDU und den anderen Parteien.
Das sind die Reaktionen auf den Wahlsieg von Armin Laschet
Gratulation kam unter anderem von Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Herzlichen Glückwunsch, lieber Armin Laschet, zu Deiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit", wird die Kanzlerin auf dem Twitter-Kanal der CDU zitiert.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus äußerte sich in einer Pressemitteilung: "Die Aufgabe, die größte Volkspartei zu führen, bringt große Verantwortung mit sich. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorsitzenden - und wünschen ihm eine glückliche Hand und Gottes Segen." Brinkhaus legt den Fokus auch auf das, was jetzt vor der Partei liegt. "Jetzt sollten wir rasch den Blick wieder auf das richten, was die Bürgerinnen und Bürger in ihrem täglichen Leben bewegt. Es geht vor allem darum, die Pandemie zu bewältigen."
Markus Söder gratuliert Laschet: "Gemeinsam die Erfolgsgeschichte der Union fortschreiben"
Auch Markus Söder gratulierte dem neuen Vorsitzenden. "Herzlichen Glückwunsch Armin Laschet. Freue mich auf unsere Zusammenarbeit! Gemeinsam werden wir die Erfolgsgeschichte der Union fortschreiben", schrieb der bayerische Ministerpräsident und mögliche Konkurrent um die Kanzlerkandidatur auf Twitter.
Falls Armin Laschet als Kanzlerkandidat antritt, muss er sich ihm stellen: Olaf Scholz. Der Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat schrieb auf Twitter: "Das ist eine große Aufgabe mit großen Vorgängerinnen & Vorgängern. Ich wünsche ihm dafür ein glückliches Händchen. Dieses Jahr hat es in sich und wird eine Herausforderung für uns alle."
Aus der SPD kommen auch Mahnungen. Heiko Maas warnte den neuen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet vor einem verfrühten Wahlkampf. Der Bild am Sonntag sagte Maas: "Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit zwischen dem neuen Parteivorsitzenden und der Bundeskanzlerin unkompliziert verläuft und da keine Konkurrenz entsteht. Für Wahlkampf ist es zu früh." Man werde in der großen Koalition noch viele Monate verlässlich zusammenarbeiten müssen, vor allem um die Corona-Krise zu bewältigen. "Das erwarten die Menschen von uns, und dafür tragen wir Verantwortung."
Ein anderer prominenter Sozialdemokrat verband seine Glückwünsche mit einem Lob für die Organisation des Parteitags. Sigmar Gabriel schrieb auf Twitter: "Gewinner des Parteitages ist die CDU: absolut professionelles Image, gelungene digitale Organisation & drei politische Schwergewichte zur Auswahl: Da kann man nur gratulieren. Aber als Sozialdemokrat weiß ich: Jetzt kommt die schwierigste Aufgabe: bei Gegenwind zusammenhalten."
Auch Laschets Mitbewerber gratulieren zum Wahlsieg
Laschets Konkurrent um den Parteivorsitz, Friedrich Merz, gratulierte nach der verlorenen Stichwahl auf Twitter. Und kündigt an, mit Laschet im Team arbeiten zu wollen.
Auch Norbert Röttgen sicherte Laschet seine Unterstützung zu: "Ich werde weiter für unsere CDU arbeiten und unterstütze den neuen Vorsitzenden mit aller Kraft. Der interne Wettbewerb ist zu Ende!"
Erfolgreiche Zusammenarbeit beschwört auch die FDP. Parteichef Christian Lindner schrieb auf Twitter: "Auf so gute Zusammenarbeit und so sportlichen Wettbewerb als Bundesvorsitzende wie wir beides als NRW-Landesvorsitzende früher schon hatten." Stephan Thomae, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP, sagte unserer Redaktion: "Armin Laschet ist der Vorsitzende, von dem die FDP sich unter den Kandidaten eine gute Zusammenarbeit am besten vorstellen können."
Die Grünen mahnten derweil, Deutschland habe große Aufgaben zu bewältigen, vor allem in der Corona-Pandemie. "Dieses Jahr ist darüber hinaus ein Jahr der Entscheidungen: Es sind die Weichen zu stellen für konsequenten Klimaschutz und die ökologische Modernisierung der Wirtschaft, für mehr soziale Gerechtigkeit, die Verteidigung der offenen, demokratischen Gesellschaft und ein starkes Europa", äußerten sich die Parteivorsitzenden Baerbock und Habeck.
"Mit Armin Laschet und Jens Spahn hat die CDU die Verwalter des Status Quo gewählt; sie muss jetzt klären, wofür sie nach Angela Merkel inhaltlich steht und ob sie wirklich geschlossen antreten kann", sagte Claudia Roth gegenüber unserer Redaktion. "Damit wird überdeutlich, dass es auf die Grünen entscheidend ankommen wird."
Die Bekämpfung der Corona Pandemie verlange auch, die Spaltungen in der Gesellschaft zu überwinden und die "Rückschritte für Frauen abzuwehren". Roth erwartet daher eine politische Auseinandersetzung mit Armin Laschet. "Es wird eine spannende Auseinandersetzung auf Augenhöhe im wegweisenden Wahljahr 2021 um die Frage, wer Deutschland aus den Krisen führen kann und führen wird", sagt die Bundestagsvizepräsidentin.
Weniger freundlich meldeten sich Vertreter von Linke und AfD zu Wort. "Die CDU setzt auf planlos. Erst hat Laschet das Krisenmanagement in NRW in den Sand gesetzt und jetzt soll er die CDU durch die Krise führen", schreibt der Linken-Vorsitzende in einer Pressemitteilung. "Laschet geht völlig ohne politischen Kompass ins Wahljahr: Einsatz gegen Rechtsextremismus? Fehlanzeige. Regulierung der Fleischkonzerne? Fehlanzeige. Der neue Vorsitzende der CDU wird weiter versuchen, ein konservatives Politkmodell zu retten, dass keine Antworten für die Zukunft hat."
Und Jörg Meuthen von der AfD schrieb auf Twitter: "Schlechte Nachrichten für Deutschland: Jetzt wird weitergemerkelt!" (AZ/dpa)
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