Die SPD setzt mit ihrem Kanzlerkandidaten Martin Schulz ihre Aufholjagd in den Umfragen fort: Im Meinungstrend von Forsa im Auftrag von RTL und "Stern" gewinnt die
Die Sozialdemokraten könnten demnach - wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre - den Rückstand auf CDU/CSU auf drei Punkte verkürzen. Die Union liegt jetzt nach der Forsa-Umfrage bei 34 Prozent. Das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche.
In einer Umfrage von insa im Auftrag der "Bild"-Zeitung, die am Montag veröffentlich wurde, hatte die SPD die Union sogar überholt.
Die SPD überspringe damit zum ersten Mal seit Oktober 2012 die 30-Prozentmarke, hieß es bei Forsa. Seit der Nominierung von Schulz zum Zugpferd für die Bundestagswahl am 24. September hat die SPD bei Forsa zehn Punkte hinzugewonnen. Die Union verlor drei Punkte. Die Sozialdemokraten bekämen Zulauf von bisherigen Anhängern aller anderen Parteien - auch von den wenigen gemäßigten der AfD.
Die AfD verliert erneut einen Punkt und liegt nun bei 10 Prozent. Die Grünen, die in der Vorwoche zwei Punkte einbüßten, blieben stabil bei 8 Prozent. Die Linke sinkt um einen Punkt ab und kommt ebenfalls auf 8 Prozent. Die FDP muss demnach um den Wiedereinzug in den Bundestag zittern - die Liberalen verlieren einen Punkt und liegen nur noch bei 5 Prozent.
Auch in der Kanzlerpräferenz holt Martin Schulz auf. Wenn der Regierungschef direkt gewählt werden könnte, würden sich 33 Prozent der Wahlberechtigten für Martin Schulz entscheiden und 42 Prozent für Angela Merkel.
Umfrage: 33 Prozent der Wahlberechtigten würden Martin Schulz wählen
Vor Schulz' Nominierung hatten sich in den ersten Januar-Wochen zwischen 14 und 17 Prozent für Sigmar Gabriel ausgesprochen und zwischen 50 und 53 Prozent für Angela Merkel. 45 Prozent der SPD-Anhänger wünschten sich Gabriel als Kanzler, für Schulz würden 72 Prozent votieren.
In einer weiteren Umfrage untersuchte das Forsa-Institut, wie die Deutschen die Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass Martin Schulz bei der Bundestagswahl im kommenden September Angela Merkel im Kanzleramt ablösen könnte. 28 Prozent - darunter 42 Prozent der SPD-Anhänger - meinen, dass es Schulz gelingen könnte, Bundeskanzler zu werden.
Eine klare Mehrheit von 61 Prozent allerdings ist der Auffassung, dass Angela Merkel auch weiterhin Kanzlerin bleibt. Selbst von den SPD-Anhängern erwartet mehr als die Hälfte (52 Prozent) keinen Sieg von Schulz.
Forsa hat zudem abgefragt, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werde. Hier gewinnt die SPD zwar zwei Punkte hinzu, liegt mit 13 Prozent aber noch weit unter dem Wert von 31 Prozent für die Union.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 23. bis 27. Januar 2017 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis Merkel/Schulz: Das Forsa-Institut befragte am 26. und 27. Januar 2017 1001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.