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Neue Panne bei der Bundeswehr: Transall-Maschine bleibt auf Gran Canaria liegen

Neue Panne bei der Bundeswehr

Transall-Maschine bleibt auf Gran Canaria liegen

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    Bundeswehrsoldaten vor einer Transall: Manche der Transportmaschinen haben bis zu 50 Jahre auf dem Buckel. Eine ist nun auf Gran Canaria liegengeblieben.
    Bundeswehrsoldaten vor einer Transall: Manche der Transportmaschinen haben bis zu 50 Jahre auf dem Buckel. Eine ist nun auf Gran Canaria liegengeblieben. Foto: Daniel Reinhardt (dpa)

    Die Pannenserie bei der Bundeswehr reißt nicht ab. Eine Transall-Transportmaschine ist bereits am Freitag auf dem Weg zum Ebola-Hilfseinsatz im Senegal defekt auf Gran Canaria liegengeblieben, wie ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte. Eine Ersatzmaschine mit Technikern für die Reparatur sei nun auf die Kanaren-Insel geschickt worden. Diese Maschine soll dann auch in den

    Bereits in der vergangenen Woche waren zwei der bis zu 50 Jahre alten Transall-Maschinen defekt liegengeblieben. Sie sollten Militärausbilder in den Nordirak bringen.

    In Westafrika sollen sich zwei Transall-Maschinen zusammen mit französischen und amerikanischen Flugzeugen an der Luftbrücke beteiligen. Sie sollen Hilfsgüter in das Krisengebiet bringen. Dazu werden rund 100 Soldaten in der senegalesischen Hauptstadt Dakar stationiert.

    SPD kritisiert Verteidigungsministerin von der Leyen

    Schuld am desaströsen Zustand des Materials der Bundeswehr sei laut SPD Verteidiungsministerin von der Leyen (CDU). "Ich sehe Frau von der Leyen ständig auf Fotoreisen", lästert SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel, als wäre die SPD in der Opposition. Die

    Und dann werde bekannt, dass trotz eines Etats von rund 32 Milliarden Euro Flugzeuge am Boden bleiben müssen und Hubschrauber kaputt sind. Oder Maschinen für den Ebola-Hilfseinsatz in Afrika Probleme haben - am Montag wurde bekannt, dass eine Transall-Transportmaschine auf dem Weg in den Senegal defekt auf Gran Canaria feststeckt.

    Von der Leyen brauche nicht mehr Geld, schließlich werde in diesem Jahr aus ihrem Etat rund eine Milliarde an den Bundeshaushalt zurückfließen. 2013 seien sogar 1,5 Milliarden Euro zurückgeflossen. 

    Schäfer-Gümbel: "Ein bisschen weniger Fototermine machen"

    "Die Verteidigungsministerin muss jetzt Managementqualitäten beweisen und die Bundeswehr mit den vorhandenen Mitteln fit machen", fordert auch SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann. Schäfer-Gümbel rät ihr, "ein bisschen weniger Fototermine zu machen und sich mehr mit dem Handwerk zu beschäftigen". Er ist das Sprachrohr von SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel, der bisher nur intern in einer Fraktionssitzung über sie gelästert hatte: Selbst wenn sie im Kopierraum ihres Ministeriums stehe, schaue sie in die Ferne und lasse sich fotografieren. 

    Der Zustand der Bundeswehr-Ausrüstung lässt sich allerdings nicht so ohne weiteres von der Leyen alleine anlasten. Dass der Verteidigungsetat 2013 nicht voll ausgeschöpft wurde, geht auf das Konto ihres Vorgängers Thomas de Maizière (CDU), der bis Dezember 2013 im Amt war. Die Kürzung der Ausgaben für Ersatzteile stammt von 2010. Damals war Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Minister. 

    Von der Union bekam die Ministerin am Montag dennoch demonstrativ Unterstützung. Merkel stärkte ihr klar den Rücken. "Sie legt die Dinge auf den Tisch, sie schafft einen Überblick über die Lage, wie sie ist", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Über mehr Transparenz im Rüstungsbereich wurde aber auch schon in der vergangenen Legislaturperiode im Zuge der Affäre um die Skandal-Drohne "Euro Hawk" gesprochen - dennoch gibt es immer wieder Überraschungen. dpa

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