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Neue Hoffnung im Atomstreit mit dem Iran

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Neue Hoffnung im Atomstreit mit dem Iran

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    Neue Hoffnung im Atomstreit mit dem Iran
    Neue Hoffnung im Atomstreit mit dem Iran Foto: DPA

    Das berichtete der iranische Fernsehsender Al Alam am Dienstag. Allerdings werde der Iran "wichtige Veränderungen" an dem Vorschlag fordern, den die fünf Mitglieder des Weltsicherheitsrates und Deutschland ausgearbeitet hatten. Zuvor hatte die EU-Außenminister bei ihrer Sitzung in Luxemburg auf eine schnelle Antwort aus Teheran gedrängt.

    Auch EU-Chefdiplomat Javier Solana sagte, er erwarte voraussichtlich noch in dieser Woche eine Antwort aus dem Iran. Solana hatte an der Ausarbeitung des Vorschlags mitgewirkt. Demnach kann der Iran schwach angereichertes Uran ins Ausland, etwa nach Russland, liefern und dafür stark angereichertes Material zurückerhalten. Diese Alternative zur Anreicherung im Iran selbst würde dem islamische Land ermöglichen, die Kernkraft für die Energiegewinnung zu nutzen. Die vom Westen befürchtete Entwicklung einer Atombombe im Iran wäre damit erschwert.

    Irans Außenminister Manuchehr Mottaki hatte sich am Montag unschlüssig gezeigt, ob sein Land das Angebot annehmen werde. Er hatte die Option angesprochen, angereichertes Uran im Ausland aufzukaufen, ohne zuvor schwach angereichertes Material zu liefern. Der Leiter des außenpolitischen Ausschusses im iranischen Parlament, Alaedin Borudscherdi, sagte der Nachrichtenagentur ILNA, der Iran könnte auch schrittweise sein Uran nach Russland schicken, um sicher zu gehen, dass die Vereinbarungen auch eingehalten werden. Das Land braucht das Nuklearmaterial nach eigenen Angaben unter anderem auch zum Einsatz in der Medizin.

    In dieser Woche beraten die fünf ständigen Mitglieder des UN- Sicherheitsrates und Deutschland in Genf erneut über das weitere Vorgehen. Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner hat den Iran aufgefordert, sich rasch zu einem möglichen Kompromiss im Streit um sein Atomprogramm zu äußern. "Meiner Ansicht nach werden sie (die Iraner) verlieren, weil man jetzt miteinander reden muss. Eines Tages wird es zu spät sein", sagte Kouchner am Dienstag am Rande von Beratungen der EU-Außenminister in Luxemburg.

    Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat unterdessen den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan für dessen Unterstützung im Atomstreit und auch für seine Kritik an Israel gelobt. "Was für eine Gerechtigkeit ist das, wenn ein illegitimer Staat (Israel) Atomwaffen hat und anderen Ländern der Zugang zu friedlichen Atomprogrammen verweigert wird", zitierten staatliche iranische Medien Ahmadinedschad am Dienstag nach einem Treffen mit Erdogan in Teheran. Erdogan habe erklärt, wer nukleare Abrüstung fordere, solle bei sich selbst beginnen.

    Erdogan war am Montag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Teheran eingetroffen. Auch Gespräche mit dem obersten Führer der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei und Parlamentspräsident Ali Laridschani standen auf dem Programm. Erdogan hat Israels Umgang mit den Palästinensern mehrfach scharf kritisiert und im Atomstreit vor einem Militärschlag gegen iranische Anlagen gewarnt.

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