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Verkehr: Neue Chance für den Flughafen Memmingen

Verkehr

Neue Chance für den Flughafen Memmingen

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    Soll der Münchner Flughafen künftig strategischer Partner des Allgäu Airport werden?
    Soll der Münchner Flughafen künftig strategischer Partner des Allgäu Airport werden? Foto: Ulrich Wagner

    Der Freistaat hat ein klares Bekenntnis zum Allgäu Airport abgegeben: „Der Flughafen Memmingen hat eine Chance“, sagte Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) gegenüber unserer Zeitung. Aus dem Ministerium war zu hören, dass der Münchner Flughafen als Partner gewonnen werden soll, um ein „tragfähiges Netzwerk“ aufzubauen. Zudem erhöht der Freistaat den Zuschuss für den Airport-Ausbau von 7,75 auf zehn Millionen Euro.

    Der Allgäu Airport will kräftig investieren

    Der Flughafen, der auf dem Areal des früheren Bundeswehr-Standorts Memmingerberg entstanden ist, will kräftig investieren. So ist vorgesehen, die Start- und Landebahn zu verbreitern. Allein der erste Abschnitt des Airport-Ausbaus kostet 15,5 Millionen Euro. Aus den Reihen der privaten Flughafen-Betreibergesellschaft war darum der Ruf nach einer stärkeren öffentlichen Unterstützung laut geworden.

    Gestern fand ein Gespräch im Finanzministerium statt, an dem neben Politikern aus der Region auch Airport-Gesellschafter teilnahmen. Ein strategischer Partner für den Regionalflughafen mit dem „entsprechenden Know-how“ wäre eine „echte Perspektive“, sagte Minister Söder im Anschluss an die Beratungen.

    Spekulationen, dass der Münchner Flughafen beim Allgäu Airport als Mitgesellschafter einsteigen könnte, hatte es bereits in der Vergangenheit gegeben. Der Freistaat ist mit 51 Prozent am Flughafen im Erdinger Moos beteiligt. Nun wird geklärt, ob es tatsächlich der Münchner Airport sein soll oder noch ein anderer Partner für den Memminger Flughafen infrage kommt. Im Herbst ist dann ein weiteres Gespräch geplant.

    Rund zwölf Millionen Euro Schulden hat der Flughafen

    Der Allgäu Airport ging vor sieben Jahren in Betrieb. Nachdem im Jahr 2010 noch über 900 000 Passagiere gezählt wurden, sind die Zahlen jetzt wieder rückläufig. Heuer rechnet Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid mit 760 000 Fluggästen. Der Rückgang hat auch mit der Krise in der Ukraine zu tun. Die Fluggesellschaft Wizz Air hat die Verbindung nach Donezk gestrichen, nach Kiew sind es jetzt weniger Flüge.

    Im Jahr 2012 hatte der Allgäu Airport einen Verlust von etwa 1,1 Millionen Euro verzeichnet, die Schulden belaufen sich nach Angaben der Geschäftsführung auf rund zwölf Millionen Euro. Damit liegt er allerdings weit unter den Verbindlichkeiten anderer Regionalflughäfen.

    Gegner kritisieren den Ausbau

    Wann der Ausbau starten kann, ist noch unklar. Airport-Gegner und Anlieger-Gemeinden klagen gegen die Pläne, die auch eine Ausweitung der Flugzeiten beinhalten. Insider rechnen nicht mehr damit, dass es heuer noch zu einer Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof kommt.

    Flughafen-Gegner fordern seit Jahren, den Allgäu Airport zu schließen. Für sie sind öffentliche Investitionen eine Steuerverschwendung. Der Freistaat solle nicht den Ausbau in Memmingen mitfinanzieren, sondern in eine bessere Bahn-Anbindung des Münchner Flughafens investieren, fordert eine Bürgerinitiative.

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