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US-Wahl 2020: Nazi-Symbol, Bolton-Buch, "Kung-flu": Trumps Rückschläge im US-Wahlkampf

US-Wahl 2020

Nazi-Symbol, Bolton-Buch, "Kung-flu": Trumps Rückschläge im US-Wahlkampf

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    Bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump hielten nur wenige Anhänger die Corona-Abstände ein. Warnschilder hatte das Team des US-Präsidenten offenbar entfernen lassen.
    Bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump hielten nur wenige Anhänger die Corona-Abstände ein. Warnschilder hatte das Team des US-Präsidenten offenbar entfernen lassen. Foto: Evan Vucci, dpa

    Die Amerikaner wählen erst am 3. November den US-Präsidenten. Der Wahlkampf zwischen Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden hat also gerade erst angefangen. Dennoch hat Trump bereits jetzt viel Kritik von verschiedenen Seiten auf sich gezogen. Eine Zusammenstellung seiner fünf größten Ausrutscher.

    Trump wollte im Wahlkampf Buch von Ex-Berater Bolton verbieten

    Um seinen Wahlkampf vor Störgeräuschen zu schützen, wollte US-Präsident Trump die Veröffentlichung des Buchs seines Ex-Beraters John Bolton stoppen. Ein Gericht entschied prompt, dies sei nicht verhältnismäßig. Gleichzeitig warf der zuständige Richter Bolton vor, die Nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten aufs Spiel gesetzt zu haben. In dem Buch gibt Bolton zahlreiche Geheimnisse aus seiner Zeit an der Seite von Trump preis.

    US-Präsident Donald Trump hat erfolglos gegen die Veröffentlichung des Buchs von John Bolton geklagt. In dem Werk wird der US-Präsident scharf angegriffen.
    US-Präsident Donald Trump hat erfolglos gegen die Veröffentlichung des Buchs von John Bolton geklagt. In dem Werk wird der US-Präsident scharf angegriffen. Foto: Alex Brandon, dpa

    Es hagelt Kritik an Trump: Unter anderem heißt es in dem 600 Seiten langen Werk "The Room Where It Happened", Trump sei ein Politiker, der seine eigenen Interessen über die des Landes stellt. Er habe den chinesischen Präsidenten Xi Jinping um Hilfe für seine Wiederwahl im November gebeten. Der US-Präsident nannte das Buch von Bolton eine "Zusammenstellung von Lügen und erfundenen Geschichten".

    Trump lässt im Wahlkampf Corona-Warnschilder entfernen

    Dass US-Präsident Donald Trump die Gefahr durch das Coronavirus immer wieder herunterspielt, ist nichts Neues. Er umgibt sich trotz der Pandemie mit Menschenmassen und trat jüngst bei einer Wahlkampfveranstaltung in Tulsa vor einem dicht gedrängten Publikum auf. Masken trugen weder der Präsident noch die meisten seiner Anhänger. Nicht nur mussten die Besucher des Wahlkampfauftritts eine Verzichtserklärung unterzeichnen, im Falle gesundheitlicher Schäden nicht gegen Trump zu klagen.

    Darüber hinaus hat das Team von Trump die Mitarbeiter vor Ort offenbar angewiesen, Schilder mit Aufrufen zum Abstandhalten wieder zu entfernen. Brisant: In Oklahoma, dem Bundesstaat, in dem Tulsa liegt, breitet sich das Coronavirus bis heute besonders schnell aus. Bisher sind dort mehr als 12.600 Fälle registriert worden, fast 400 Menschen starben. Nach der Wahlkampfveranstaltung in Tulsa war zudem bei acht Personen aus Trumps Team eine Infektion nachgewiesen worden.

    "Kung flu": Rassismus-Vorwürfe gegen US-Präsident Trump

    Obwohl es von Beginn an Rassismus-Vorwürfe gab, verwendet Donald Trump bis heute regelmäßig die Bezeichnung "Kung Flu" für das Coronavirus. Mit dem Namen möchte der Präsident auf die angebliche Herkunft des Virus aus China anspielen.

    US-Präsident Donald Trump nennt das Coronavirus immer wieder "Kung Flu". Kritiker halten das sowohl für rassistisch als auch für sachlich falsch.
    US-Präsident Donald Trump nennt das Coronavirus immer wieder "Kung Flu". Kritiker halten das sowohl für rassistisch als auch für sachlich falsch. Foto: Evan Vucci/AP, dpa

    Nach erster Kritik beim Wahlkampfauftritt in Tulsa legte Trump nur Tage später nach und rief in Phoenix: "Kung Flu, ja, Kung Flu". Die Reaktion seiner Anhänger: begeisterter Applaus. Nicht nur sieht sich der US-Präsident Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Abgesehen davon kritisieren ihn Experten auch dafür, dass er das Coronavirus als "Flu", also als Grippe, betitelt. Dieser Einschätzung widersprechen Fachleute vehement.

    US-Wahl 2020: Trumps Team nutzt Nazi-Symbol auf Facebook

    Einen Social-Media-Skandal hat Donald Trumps Wahlkampfteam auch schon losgetreten. Facebook hat Anzeigen der Trump-Mitarbeiter gesperrt, weil diese ein in NS-Konzentrationslagern für politische Häftlinge verwendetes Symbol enthielten. Das Unternehmen teilte mit, Trumps Team habe gegen die Regeln des Online-Netzwerks im Punkt "organisierter Hass" verstoßen.

    Facebook-Sicherheitschef Nathaniel Gleicher sagte bei einer Kongressanhörung in Washington: "Wir erlauben keine Symbole, die hasserfüllte Organisationen oder hasserfüllte Ideologien repräsentieren, wenn sie nicht mit Kontext oder einer Verurteilung verbunden sind."

    Auch die jüdische Vereinigung "Bend The Arc" verurteilte die Anzeigen scharf. Trumps Wahlkampagne schrieb dagegen in einem Tweet, es habe sich um ein Emoji gehandelt, das auch von der Antifa genutzt werde.

    Wahlkampf von Donald Trump: Streit mit den Rolling Stones

    Die Rolling Stones haben Donald Trumps Wahlkampf jetzt schon satt. Genauer gesagt wollen sie ihn verklagen, wenn er zum Zweck seiner Wiederwahl weiterhin den Stones-Song "You Can't Always Get What You Want" bei Veranstaltungen nutzt. Trump hatte das Lied aus dem Jahr 1969 immer wieder bei seinen Auftritten abspielen lassen.

    Die Rolling Stones wollen US-Präsident Donald Trump verbieten, den Song "You Can't Always Get What You Want" bei Wahlkampfauftritten zu spielen.
    Die Rolling Stones wollen US-Präsident Donald Trump verbieten, den Song "You Can't Always Get What You Want" bei Wahlkampfauftritten zu spielen. Foto: Chris Pizzello, dpa

    Die Rolling Stones wollen ihre Aufforderung zur Unterlassung zunächst über die Urheberrechtsgesellschaft BMI durchsetzern. Sollte Trump den Song weiterhin verwenden, droht ihm laut BMI eine Klage. Der Streit zwischen Trump und den Rolling Stones läuft bereits seit dem Vorwahlkampf der Republikaner im Jahr 2016. Bisher ließ sich der US-Präsident nicht beirren und ignorierte die Einwände der Rock-Legenden. Einen ähnlichen Fall gab es auch mit dem Hit "I Won't Back Down" vom verstorbenen Sänger Tom Petty. Dessen Familie hat meine Unterlassungserklärung an Trumps Wahlkampfteam geschickt.

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