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Nazi-Äußerungen: Berliner Piratenchef Semken gibt sein Amt auf

Nazi-Äußerungen

Berliner Piratenchef Semken gibt sein Amt auf

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    Hartmut Semken ist nicht länger Chef der Berliner Piratenpartei. Er trat zurück-
    Hartmut Semken ist nicht länger Chef der Berliner Piratenpartei. Er trat zurück- Foto: Hannibal Hanschke

    Semken stand schon länger innerparteilich, aber auch von außen unter Druck. Der Berliner Chef der Piratenpartei hatte sich in seinem Blog zum Nationalsozialismus und Linksextremismus geäußert. Der Landeschef hatte dabei erklärt, Mitglieder mit rechtsextremistischem Gedankengut dürften nicht einfach aus der Partei ausgeschlossen werden. "Es sind die "Rausschmeißen" und "wir müssen uns abgrenzen" immer-wieder-Herunterbeter, die das Naziproblem der Piraten darstellen", schrieb er. Später bezeichnete Hartmut Semken sich selbst als Linksextremisten

    Einen Rücktritt lehnte der 45-Jährige in den vergangenen Wochen aber ab. Er habe "Mist gebaut", stehe das aber durch, so der Pirat zunächst.

    Piratenpartei Berlin: "Neue Entwicklungen"

    Nun allerdings trat Hartmut Semken doch zurück. Zu den konkreten Gründen für seinen Abgang nach nur drei Monaten im Amt wollte sich der 45-Jährige zunächst nicht äußern. Auf der Internetseite der Berliner Piratenpartei war nur von "neuen Entwicklungen" die Rede.

    Semken habe die Partei mit seinem Schritt völlig überrascht, sagte ein Sprecher. Am Abend soll es eine öffentliche Vorstandssitzung geben.

    Nach Informationen von "Spiegel online" hat Semken allerdings in der vergangenen Woche aus einer geheimen Sitzung des Landesvorstands geplaudert. Er habe während der Sitzung eine E-Mail mit den Worten "Der König ist nicht tot. Und weigert sich weiterhin, zurückzutreten" an den "Spiegel" geschickt. Dieses Zitat sei der entscheidende Auslöser für den Rücktritt.

    Verschickte Hartmut Semken Mail an Spiegel Online?

    Eigentlich hätten seine Vorstandskollegen Semken nahegelegt, nicht mehr mit persönlich gefärbten Aussagen in der Presse aufzutreten, berichtete "Spiegel online". Durch die Mail hätten sie sich in ihrem Vertrauen betrogen gefühlt. Mit den Worten "Ich bin politisch tot, unhaltbar, raus" sei der Berliner Landeschef dann um 3.00 Uhr nachts zurückgetreten.

    Vorsitzender Piraten: Semken zog richtigen Schluss

    Semken habe damit die richtigen Schlüsse gezogen, erklärte der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer. "Ich hoffe, dass dieser mutige Schritt für Ruhe im Berliner Landesverband sorgen wird."

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