Ein starkes Erdbeben hat am Dienstag die Visayas-Inseln auf den Philippinen erschüttert und mindestens 70 Menschen in den Tod gerissen. Das Beben der Stärke 7,1 hatte am frühen Morgen eine auch von vielen Touristen besuchte Region im Zentrum des Landes erschüttert.
Die Seismologen der US-Geologiebehörde USGS registrierten das Beben in 56 Kilometern unter der Erdoberfläche. Bei solchen Tiefen halten sich die Schäden normalerweise in Grenzen. Die philippinische Katastrophenbehörde schätzte die Tiefe auf 33 Kilometer.
Gebäude stürzten ein
In der 60 Kilometer entfernten Stadt Cebu stürzten Gebäude ein, wie der lokale Katastrophenschutz berichtete. Drei der ältesten katholischen Kirchen im Land wurden beschädigt, ebenso zwei Flughäfen und der Hafen von Tacloban.
"Wir saßen beim Frühstück, als der Boden anfing zu beben", berichtete die Landesschefin der Hilfsorganisation Plan, Rachelle Nuestro. "Es war so schlimm, wir sind sofort auf die Straße gerannt. Ich sah Stromleitungen hin- und herschwingen und viele Menschen auf der Straße."
Beben: südöstlich der Hauptstadt Manila
Das Beben passierte um 8.12 Uhr Ortszeit (02.12 Uhr MESZ) in der Nähe von Balilihan 630 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila, auf der Inselgruppe der Visayas. Die Region ist ein beliebtes Touristenziel. Die Stadt Cebu City mit rund 900 000 Einwohnern liegt auf einer Nachbarinsel knapp 60 Kilometer entfernt. Balilihan selbst hat 18 000 Einwohner.
Grund: Drei Erdplatten reiben aneinander
Die Philippinen bestehen aus mehr als 7000 Inseln. In der Region reiben drei verschiedene Erdplatten aneinander. Es passieren häufig Erdbeben. Die Folgenschwersten der jüngeren Zeit waren 1976 das Beben der Stärke 7,6 im Golf von Moro im Süden des Landes. Dabei kamen 7000 Menschen um. Ein gleichstarkes Beben 1990 in Luzon im Norden forderte 2400 Menschenleben. dpa