Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Nato steht vor einer Zerreißprobe

Politik

Nato steht vor einer Zerreißprobe

    • |

    Wer im ZDF das Interview mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verfolgte, konnte versucht sein, etwas aufzuatmen. „Wir haben nicht die Absicht, neue landgestützte nukleare Waffensysteme in Europa zu stationieren“, erklärte Stoltenberg am Freitag – kurz nachdem die USA einen der wichtigsten Abrüstungsverträge mit Russland aufgekündigt hatten. Die Nato müsse nicht notwendigerweise das spiegeln, was

    Was Stoltenberg nicht sagte, ist, dass sich an der Situation schnell etwas ändern könnte. Seine Worte heißen nämlich nur, dass es bislang keinen einstimmigen Beschluss der 29 Mitgliedstaaten für neue Atomraketen in Europa gibt. Spätestens im Sommer, wenn der INF-Vertrag endgültig Geschichte ist, dürfte die Aufrüstungsdiskussion richtig losgehen. Russland kündigte bereits an, mit dem Start von Arbeiten an neuen, landgestützten Hyperschall-Mittelstreckenraketen auf die US-Entscheidung zu reagieren.

    Der Nato droht eine Zerreißprobe: Während Länder wie Deutschland eine atomare Nachrüstung in Reaktion auf die Vertragsverstöße Russlands vehement ablehnen, äußern sich andere bereits offen. So machte der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz deutlich, dass sein Land im Zweifelsfall bereit wäre, amerikanische Mittelstreckenwaffen auf seinem Gebiet zu stationieren: Russland verstehe nur die Sprache der Stärke. (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden