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Nationalfeiertag: Donald Trump besucht Paris und gedenkt Nizza-Attentat

Nationalfeiertag

Donald Trump besucht Paris und gedenkt Nizza-Attentat

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    US-Präsident Donald Trump (links) und der französische Präsident Emmanuel Macron im Elysee-Palast in Paris.
    US-Präsident Donald Trump (links) und der französische Präsident Emmanuel Macron im Elysee-Palast in Paris. Foto: Markus Schreiber, dpa/AP

    Mit US-Präsident Donald Trump als Ehrengast begeht Frankreich seinen Nationalfeiertag. Auf Einladung des französischen Staatschefs Emmanuel Macron besucht Trump am Freitagvormittag die traditionelle Militärparade auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées. Allerdings werden die Feierlichkeiten überschattet vom ersten Jahrestag des Anschlags von Nizza. Dazu sind am Abend Gedenkenveranstaltungen in der Mittelmeerstadt geplant.

    Trump war bereits am Donnerstag in Frankreich eingetroffen. Bei einem Treffen mit Macron im Élyséepalast hatten die beiden Präsidenten sich um Annäherung bemüht - und ihre Unstimmigkeiten etwa bei der Klimapolitik an den Rand gerückt. Er respektiere Trumps Entscheidung zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen, sagte Macron, der Trumps Schritt scharf kritisiert hatte.

    Donald Trump: "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis"

    Frankreich und die USA vereinbarten ein gemeinsames Vorgehen für einen Fahrplan zur Zukunft von Syrien nach dem Bürgerkrieg, im Anti-Terror-Kampf und gegen Dumping auf dem Weltmarkt.

    "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis", versicherte Trump. Der US-Präsident, seine Frau Melania sowie Emmanuel und Brigitte Macron aßen am Abend gemeinsam in einem Restaurant im Eiffelturm zu Abend.

    Donald Trump und Emmanuel Macron beim Abendessen mit ihren Partnerinnen im Eiffelturm.
    Donald Trump und Emmanuel Macron beim Abendessen mit ihren Partnerinnen im Eiffelturm. Foto: Carolyn Kaster, AP/dpa

    Anlass für den Besuch ist der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren, damals kämpften amerikanische Soldaten an der Seite Frankreichs gegen Deutschland. Deshalb sind bei der Militärparade in Paris auch amerikanische Truppen dabei.

    Am Nachmittag rückt dann das Drama von Nizza in den Fokus. Auf der berühmten Strandpromenade der Mittelmeerstadt war am 14. Juli 2016 nach dem Feuerwerk zum Nationalfeiertag der Attentäter Mohamed Lahouaiej-Bouhlel mit einem Lastwagen durch die Menschenmenge gerast. Bei dem Anschlag wurden 86 Menschen getötet, die Polizei erschoss den Angreifer.

    Jahrestag des Terrors: Präsident Macron reist nach Nizza

    Die Attacke hatte Frankreich schwer erschüttert. Es war damals der dritte große Terrorschlag gegen Frankreich nach den Anschlägen auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt im Januar 2015 und der Pariser Terrornacht vom 13. November 2015.

    Europa im Visier der Attentäter: Die Anschläge der vergangenen Jahre

    Paris, 12. Mai 2018:

    Im Viertel um die Pariser Oper, einem besonders belebten im Zentrum der Stadt, greift ein Mann vorbeigehende Menschen mit einem Messer an. Dabei tötet er einen 29-Jährigen und verletzt vier weitere Personen, zwei davon schwer. Bei dem Täter handelt es sich mutmaßlich um einen 20 Jahre alten Islamisten, der in Tschetschenien geboren wurde.

    Carcassonne und Trèbes, 23. März 2018

    Bei einer Geiselnahme tötet ein 26-jähriger mutmaßlicher Islamist in einem südfranzösischen Supermarkt zwei Menschen. Danach nimmt er einen Polizist als Geisel. Später wird der Angreifer erschossen.

    Marseille, 1. Oktober 2017

    Ein Mann geht mit einem Messer auf Passanten am Bahnhof Saint-Charles los. Er ersticht zwei junge Frauen. Wenig später wird der islamistische Attentäter von französischen Soldaten erschossen.

    Barcelona. 17. August 2017

    Ein Attentäter fährt mit einem Lieferwagen durch eine Menschenmenge auf dem Boulevard La Rambla im Zentrum von Barcelona. Dabei werden 14 Menschen getötet und mindestens 118 Menschen verletzt. Auf der Flucht ersticht der Attentäter eine weitere Person.

    Hamburg, 28. Juli 2017

    Bei einer Messerattacke in einem Supermarkt im Hamburger Stadtteil Bambek-Nord stirbt ein Mensch. Sieben weitere werden zum Teil schwer verletzt.

    London, 19. Juni 2017

    Bei einem Anschlag tötet ein Mann mit einem Lieferwagen eine Person und verletzt zehn weitere Menschen nahe der Finsbury Park Moschee im Norden der britischen Hauptstadt.

    Paris, 6.Juni 2017:

    Ein Mann attackiert einen Polizisten mit einem Hammer. Auch wenn der Polizist überlebt stuft die Polizei die Attacke später als Terroranschlag ein.

    London, 3. Juni 2017:

    Ein Lieferwagen rast auf der London Bridge auf den Bürgersteig und fährt mehrere Passanten an. Anschließend springen die Attentäter heraus und greifen in einem nahegelegenen Ausgehviertel mit Messern wahllos Menschen an. Sieben Menschen werden getötet. 48 Verletzte müssen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Polizei erschießt die drei Angreifer. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Tat für sich.

    Manchester, 22. Mai 2017:

    Ein Selbstmordattentäter sprengt sich am Ende eines Konzertes von US-Popstar Ariana Grande in Manchester in die Luft und reißt 22 Menschen mit in den Tod. 116 Menschen werden verletzt. Unter den Opfern sind viele Jugendliche und Kinder. Die Tat des 22-jährigen libyschstämmigen Briten Salman Abedi reklamiert die IS-Miliz für sich.

    Stockholm, 7. April 2017:

    Ein Mann rast in einem gestohlenen Lastwagen durch eine Einkaufsstraße in Stockholms Innenstadt und fährt wahllos Passanten um. Fünf Menschen sterben. Die Polizei nimmt den 39-jährigen Usbeken Rachmat Akilow fest, er gesteht die Tat. Akilow gilt als Anhänger der Dschihadistenmiliz IS.

    St. Petersburg, 3. April 2017:

    Ein Selbstmordattentäter zündet in einer fahrenden U-Bahn in der Innenstadt von St. Petersburg eine Bombe. 15 Menschen sterben. Als mutmaßlichen Täter identifizierten die Ermittler den 22-jährigen Akbarschon Dschalilow aus Kirgistan. Die Behörden gehen möglichen Verbindungen zur Dschihadistenmiliz IS nach. 

    London, 22. März 2017:

    Der mutmaßlich islamistische Attentäter Khalid Masood rast auf der Westminster-Brücke im Herzen Londons mit seinem Auto in eine Gruppe von Passanten, vier Menschen sterben. Vor dem Parlament ersticht Masood dann einen Polizisten, ehe er selbst erschossen wird. Die IS-Miliz reklamierte die Tat für sich.

    Istanbul, 1. Januar 2017:

    Kurz nach Mitternacht betritt ein Mann den Istanbuler Nachtclub "Reina" und schießt um sich. 39 Menschen, die dort den Jahreswechsel feiern wollten, werden getötet. Zwei Wochen später nimmt die Polizei den 34-jährigen Usbeken Abdulkadir Mascharipow als Hauptverdächtigen fest. Auch zu diesem Anschlag bekennt sich die Dschihadistenmiliz IS.

    Berlin, 19. Dezember 2016:

    Der Tunesier Anis Amri erschießt einen Lkw-Fahrer aus Polen, setzt sich an das Steuer des Lasters und rast in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Zwölf Menschen sterben. Amri wird später von der Polizei in Mailand erschossen. Der Fall löst eine Debatte über Behördenversagen aus: Amri konnte zum Attentäter werden, obwohl er als islamistischer Gefährder auf dem Radar deutscher Sicherheitsbehörden war.

    Nizza, 14. Juli 2016:

    Der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel rast über die Uferpromenade von Nizza, wo tausende Menschen den französischen Nationalfeiertag begehen. Erst nach einigen hundert Metern kommt der Lkw zum Stehen, 86 Menschen werden getötet. Die Polizei erschießt Bouhlel. Der IS bekennt sich zu der Tat.

    Istanbul, 28. Juni 2016:

    Drei Selbstmordattentäter sprengen sich auf dem Istanbuler Atatürk-Flughafen in die Luft, 47 Menschen werden getötet. Offiziell bekennt sich niemand zu der Tat, die Regierung macht die IS-Miliz verantwortlich. Ihren Angaben zufolge stammen die Attentäter aus Russland, Usbekistan und Kirgistan.

    Brüssel, 22. März 2016:

    Selbstmordattentäter zünden Sprengsätze am Brüsseler Flughafen und in der U-Bahn-Station Maelbeek. 32 Menschen sterben, mehr als 230 werden verletzt. Hinter den Taten steht eine Zelle des IS, die auch an den Pariser Anschlägen vier Monate zuvor beteiligt war.

    Paris, 13. November 2015:

    Frankreichs Hauptstadt wird zum Ziel einer blutigen Anschlagsserie. Insgesamt 130 Menschen werden bei Bomben- und Schusswaffenattentaten getötet. Die Attentäter nehmen die Konzerthalle Bataclan, Bars, Restaurants und ein Stadion ins Visier. Zu diesen Taten bekennt sich ebenfalls der IS. (afp. AZ)

    Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Attacke für sich reklamiert. Die Ermittler fanden zwar Anzeichen für eine islamistische Radikalisierung des Angreifers, aber keine Verbindungen zwischen ihm und dem

    Zum ersten Jahrestag sind unter anderem eine Militärparade und eine Gedenkzeremonie geplant, auch Präsident Macron reist dazu nach Nizza. Am Abend findet ein Konzert statt, 86 Lichtsäulen auf der Strandpromenade sollen an die Opfer erinnern. dpa

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