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Nahost: Trump will Jerusalem

Nahost

Trump will Jerusalem

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    Der Plan Donald Trumps einer Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem nimmt Formen an – und sorgt weltweit für Beunruhigung. Der US-Präsident informierte gestern Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Jordaniens König Abdullah über seine Absicht. Durch diesen Schritt würden die USA

    In einer Reaktion warnte Mahmud Abbas „vor den gefährlichen Auswirkungen einer solchen Entscheidung auf den Friedensprozess, die Sicherheit und Stabilität in der Region und der Welt“. Er bekräftigte, es könne „keinen Palästinenserstaat ohne Ostjerusalem als Hauptstadt“ geben, wie es auch in UN-Resolutionen und nach internationalem Recht festgelegt sei. Die aufgebrachten Palästinenser kündigen gestern bereits drei „Tage des Zorns“ gegen die USA und ihre Einrichtungen an.

    Vor „gefährlichen Konsequenzen“ der geplanten Botschaftsverlegung warnte auch der jordanische König. Trump habe Abdullah über seine Absicht unterrichtet, „sein Vorhaben, die US-Botschaft zu verlegen, voranzutreiben“, teilte der Königspalast in Amman mit. Jordanien ist der Wächter der muslimischen Stätten in Jerusalem.

    Die Arabische Liga sagte ein Aufflammen von „Fanatismus und Gewalt“ voraus. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete Jerusalem als „rote Linie für die Muslime“ und warnte vor einem Abbruch der Beziehungen zu Israel. Die radikalislamische Hamas-Bewegung hat mit einer neuen Intifada gedroht. Bei einem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel warnte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel vor einer „sehr gefährlichen Entwicklung“.

    Das immense Konfliktpotenzial Jerusalems, drittheiligste Stadt im Islam nach Mekka und Medina, ist seit langem bekannt. Im Juli war es schon zu einem heftigen Gewaltsausbruch gekommen, nachdem Israel am Tempelberg Metalldetektoren aufstellte. (afp)

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