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Nahost: Gewalt in Jerusalem und den Palästinensergebieten geht weiter

Nahost

Gewalt in Jerusalem und den Palästinensergebieten geht weiter

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    Eskalation an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel.
    Eskalation an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel. Foto: Mohammed Saber (dpa)

    Die Serie der Gewalttaten in

    Jerusalem

    und den

    Palästinensergebieten

    hält an: In der Altstadt von

    Jerusalem

    griffen zwei Palästinenser am Samstag unabhängig voneinander drei Polizisten sowie zwei orthodoxe Juden mit einem Messer an, bevor sie erschossen wurden. An der Grenze zwischen dem

    Gazastreifen

    und Israel erschossen israelische Soldaten zwei jugendliche Palästinenser. Tausende Palästinenser nahmen im

    Gazastreifen

    und im

    Westjordanland

    an Beisetzungen getöteter Aktivisten teil.

    Der Jerusalemer Tempelberg als Symbol für den Konflikt

    Bei der Messerattacke am Samstagnachmittag wurde ein Polizist schwer verletzt, die beiden anderen erlitten leichtere Verletzungen. Bei dem Angreifer habe es sich um einen "arabischen Terroristen" gehandelt, teilte die Polizei mit. Nur weniger Meter von dem Angriffsort entfernt hatte ein anderer Palästinenser in der Nähe des Damaskus-Tores Stunden zuvor zwei ultraorthodoxe Juden mit einem Messer attackiert und verletzt. Beide Angreifer wurden von Sicherheitskräften erschossen.

    Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern war Mitte September anlässlich des Streits um die Nutzungsrechte auf dem Jerusalemer Tempelberg erneut aufgeflammt. Bei Zusammenstößen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel wurden nach palästinensischen Angaben zwei jugendliche Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften erschossen. Die beiden Jungen im Alter von 13 und 15 Jahren seien nahe Chan Junis im Süden des Gazastreifens getötet worden, berichteten die Rettungskräfte. Zehn weitere Menschen wurden demnach verletzt.

    Am Freitag waren bei den blutigsten Auseinandersetzungen im Gazastreifen seit Sommer vergangenen Jahres sieben Palästinenser getötet und 145 weitere verletzt worden. In äußerst angespannter Atmosphäre wurden am Samstag mehrere von israelischen Sicherheitskräften getötete palästinensische Aktivisten beigesetzt. Tausende Menschen kamen in Gaza zur Beerdigung eines von vier Palästinensern, die am Freitag an der Grenze zu Israel von Soldaten erschossen worden waren. Der Trauerzug verwandelte sich in einen Protestmarsch von Kämpfern des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas-Organisation. Anschließend lieferten sich rund 200 Jugendliche entlang der Grenzanlage zu Israel Zusammenstöße mit Soldaten.

    USA nennen Messerattacken auf Juden "Terrorakte"

    Am Freitag hatte ein Jude einen Messerangriff verübt: Ein 17-Jähriger verletzte in der südisraelischen Stadt Dimona vier Araber. Am Freitagabend nahm die Polizei fünf Juden in der nordisraelischen Stadt Netanja fest, die bei Zusammenstößen mit Arabern aus der Stadt Taibe am Donnerstag "Tod den Arabern" gerufen hatten. Am Freitagabend nahm die Polizei fünf Araber fest, die in Nordisrael Sicherheitskräfte mit Steinen und brennenden Reifen angriffen. Nach einer Zusammenstellung des Clubs Palästinensischer Gefangener nahmen die israelischen Sicherheitskräfte seit dem 1. Oktober 400 Palästinenser fest. Die Hälfte der Festgenommenen sei zwischen 14 und 20 Jahre alt. Rund hundert Festnahmen erfolgten demnach im Ostteil Jerusalems.

    Das US-Außenministerium nannte die Messerattacken von Palästinensern auf Juden "Terrorakte". Über den jüdischen Angreifer in Dimona wollte Sprecher John Kirby das nicht sagen. Er kenne keine Details zu dem Vorfall, sagte er am Freitag. Wegen der Gewalt im Gazastreifen warf das jordanische Parlament Israel am Samstag "Staatsterrorismus" gegen das palästinensische Volk vor. afp/dpa/AZ

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