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Nach dem Erdbeben in Japan: 7320 Tote, 11.370 Menschen werden noch vermisst

Nach dem Erdbeben in Japan

7320 Tote, 11.370 Menschen werden noch vermisst

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    Ein traditionelles japanisches Tor rund 300 Kilometer nördlich von Tokio hat das Erdbeben überstanden. Foto: Kimimasa Mayama, dpa
    Ein traditionelles japanisches Tor rund 300 Kilometer nördlich von Tokio hat das Erdbeben überstanden. Foto: Kimimasa Mayama, dpa

    Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag mitteilte, wurden nach Polizeiangaben inzwischen 7320 Leichen geborgen. 11.370 Menschen würden noch vermisst.

    Doch nur eine Woche nach der Erdbebenkatastrophe haben Bauarbeiter einen neuen Rekord geschafft: Sie stellten den höchsten Fernsehturm der Welt fertig.  Mit 634 Metern ist der "Tokyo Sky Tree" nun sogar das zweithöchste Gebäude überhaupt.

    Für einen Fernsehturm ist das ein neuer Weltrekord. Nur mit dem Burdsch Chalifa Hochhaus in Dubai gibt es mit 828 Metern ein noch höheres Gebäude. Ganz fertig ist der Turm aber noch nicht. Die Eröffnung des neuen Wahrzeichens von Tokio ist für Anfang 2012 geplant. Doch die Höhe stimmt jetzt schon einmal. Das macht die Japaner trotz der Katastrophenlage nach Beben, Tsunami und der Super-Gau-Gefahr im nahen Atomkraftwerk Fukushima ein bisschen stolz.

    Oben am Gerüst der Turmspitze klatschten die Bauarbeiter am Freitag begeistert in die Hände. 634 Meter weiter unten freuten sich Passanten mit ihnen. Viele fotografierten die Digitalanzeige an der Südseite des Turms, als sie kurz nach 13:34 Uhr von "625 Meter" auf "634 Meter" umsprang. Dieser Triumph der japanischen Ingenieurskunst ist ein Lichtblick für viele nach dieser traurigen Woche. Und es ist eine deutliche Erinnerung an den eisernen Willen der Inselbewohner, trotz massiver Zerstörung durch Naturkatastrophen ihr Land immer wieder aufzubauen.

    Am Freitag zuvor hatte das schwerste japanische Erdbeben seit Beginn der Messungen mit einer Stärke von 9,0 den Inselstaat erschüttert. Durch das Beben und einen darauffolgenden Tsunami kamen nach Schätzungen mindestens 16 000 Menschen ums Leben.

    Sorgen gab es auch auf der Fernsehturm-Baustelle. Als nach dem Erdbeben die Lichter an der Baustelle ausgingen, hätte er sich schon Sorgen gemacht, sagte der Angestellte Masatsugu Yagou der japanischen Tageszeitung Asahi. "Ich bin erleichtert, dass alles gut gegangen ist."

    In Tokio hatte das Beben nur leichte Schäden angerichtet. Auch der Rohbau des "Tokyo Sky Trees" überstand den Erdstoß unbeschadet, nur die Kräne hoch oben schwankten. Die Betreiberfirma Tokyo Sky Tree Co sagte eine geplante Feier aus Rücksicht auf die Erdbebenopfer ab. Doch die Bauarbeiten gingen nach einer Sicherheitsüberprüfung mit vollem Tempo weiter.

    Die Angestellte Naoko Okazaki ist voller Bewunderung für die Architekten. "Echt klasse, wie die Bauarbeiter das trotz des Bebens hingekriegt haben", sagt sie. dpa

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