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Nach Unabhängigkeitserklärung: Deutschland will Kosovo anerkennen

Nach Unabhängigkeitserklärung

Deutschland will Kosovo anerkennen

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    Die neue blaue Flagge des Kosovo neben der Flagge der Albaner (rot)
    Die neue blaue Flagge des Kosovo neben der Flagge der Albaner (rot) Foto: dpa

    Das Bundeskabinett wird nach Steinmeiers Angaben am Mittwoch darüber in Berlin entscheiden.

    Einen Tag nach der Ausrufung der Unabhängigkeit von Kosovo wartete die ehemalige serbische Provinz bereits auf die völkerrechtliche Anerkennung durch andere Staaten. Die

    Russland forderte eine Annullierung der Unabhängigkeitserklärung des Kosovos durch die Vereinten Nationen. Die internationale Gemeinschaft und die im Kosovo stationierte UN-Verwaltungsmission UNMIK sollten die einseitige Entscheidung Pristinas für null und nichtig erklären, sagte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin am Sonntag (Ortszeit) nach einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats in New York. Die USA und die europäischen Ratsmitglieder sprachen dem Kosovo dagegen ihre Unterstützung aus.

    Am Montagnachmittag (Ortszeit) wollte der Sicherheitsrat auf Antrag Russlands erneut zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Zu dem Treffen wurde auch der serbische Präsident Boris Tadic erwartet. Er wollte zuvor mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zusammentreffen. Das Parlament in Pristina hatte ungeachtet heftiger Proteste Serbiens am Sonntag die Unabhängigkeit ausgerufen.

    In ganz Kosovo, sowie in Albanien und den von Albanern bewohnten Gebieten Mazedoniens dauerten die Feiern nach der am Sonntag ausgerufenen Unabhängigkeit bis in die Morgenstunden am Montag. Viele zehntausende begeisterte Menschen tanzten und sangen, schwenkten die Fahnen Albaniens, der USA und der EU, sowie die neue Kosovo-Fahne.

    Inzwischen mehrten sich Proteste der Serben sowohl im Kosovo, als auch in Serbien selbst gegen die "falsche Unabhängigkeit" der mehrheitlich von Albanern bewohnten Region. Zehntausende gingen am Montag auf die Straßen in Belgrad, im nordbosnischen Banja Luka und in den serbischen Siedlungsgebieten im Kosovo. Das Parlament in

    Bei den gewaltsamen Ausschreitungen am Sonntagabend in Belgrad, die bis Montag früh dauerten, wurden mehr als 60 Menschen verletzt. Jugendliche hatten die Botschaften der USA und Sloweniens angegriffen, Autos und Mülleimer angezündet und Kioske geplündert.

    Tausende Serben protestierten am Montag friedlich in der geteilten Stadt Mitrovica im Norden Kosovos. Sie trugen serbische Fahnen und Transparente wie "Russland, hilf!" und "Kosovo - Herz Serbiens". Die Redner kündigten den vollständigen Boykott aller Institutionen des "falschen Staates" an und forderten alle in der Kosovo-Einrichtungen angestellten Serben, ihre Arbeitsstätten zu verlassen. Die in der Kosovo-Polizei tätigen Serben kündigten bereits an, sie wollten die Sicherheitskräfte verlassen.

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