Kuba hat der US-Regierung Mitschuld an einem Angriff auf die kubanische Botschaft in Washington vor zwei Wochen gegeben. Es handle sich um einen terroristischen Akt, sagte der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez am Dienstag. Dieser sei ein direktes Resultat eines "Diskurses des Hasses" gegen Kuba von der US-Regierung sowie einer permanenten Anstiftung zu Gewalt durch Politiker und extremistische, antikubanische Gruppen in den USA. Das Schweigen der US-Regierung zu dem Thema sei verdächtig.
Medienbericht: Mutmaßlicher Schütze war in US-Flagge gehüllt
In der Nacht zum 30. April waren offenbar mit einem Sturmgewehr zahlreiche Schüsse auf die kubanische Botschaft in der US-Hauptstadt abgefeuert worden. Verletzt wurde dabei niemand. Ein 42-jähriger Verdächtiger wurde festgenommen.
Nach einem Bericht der Washington Post sagte der Mann der Polizei, er hätte auf den Botschafter geschossen, wenn dieser das Gebäude verlassen hätte. Demnach gab der mutmaßliche Schütze Gerichtsunterlagen zufolge an, in Kuba geboren worden zu sein und seit 2007 in den USA zu leben, wo er politisches Asyl beantragt habe. Er habe sich in der Vergangenheit wegen psychischer Probleme behandeln lassen.
Dem Bericht zufolge zeigten Fotos, dass der Mann in der Tatnacht in eine US-Flagge gehüllt war und eine kubanische Flagge dabei hatte, auf der unter anderem "Trump 2020" geschrieben stand - was darauf hindeutet, dass er eine Wiederwahl des US-Präsidenten Donald Trump befürwortet. Er habe versucht, die kubanische Flagge zu verbrennen.
Beziehungen zwischen Kuba und USA verschlechterten sich unter Trump-Regierung
Außenminister Rodríguez sagte, der Mann habe Verbindungen zu einer christlichen Kirche am Rande der US-Stadt Miami, die antikubanische Positionen vertrete. In Miami leben viele Exil-Kubaner.
Nach vorsichtigen Annäherungen während der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama hatten sich die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba zuletzt wieder verschlechtert. Trump verschärfte beispielsweise das Embargo gegen die sozialistische Karibikinsel. Washington wirft der kubanischen Regierung vor, das eigene Volk zu unterdrücken und den autoritären Präsidenten Nicolás Maduro in Venezuela zu stützen. (dpa)
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