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Nach Norwegen: Friedrich fordert Diskussion über Islam

Nach Norwegen

Friedrich fordert Diskussion über Islam

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    Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fordert eine Diskussion über den Islam. dpa
    Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fordert eine Diskussion über den Islam. dpa

    Nach den Attentaten von Norwegen und der Sarrazin-Debatte fordert Bundesinnenminister Hans-Peter-Friedrich (CSU) eine offene Diskussion zum Thema Islam. Es gebe eine Stimmung und einen Gesprächsbedarf, die sich weder in der veröffentlichten Meinung noch in der Politik widerspiegelten, sagte Friedrich dem Magazin "Spiegel" (Montag). "Wir dürfen es nicht zulassen, dass unterhalb der öffentlichen Diskussion etwas schwelt, dass dort Menschen sind, die wir am Ende nicht mehr erreichen", betonte er.

    Bundesinnenminister Friedrich will über den Islam sprechen

    Thilo Sarrazin habe radikalisiert, aber er sei auch ein Indikator dafür, dass "beim Thema Islam etwas gärt, was wir so nicht wahrgenommen haben". Entscheidend sei, dass der ehemalige Berliner Finanzsenator und Ex-Bundesbankvorstand ein Thema angesprochen habe, das viele Menschen bewege. Natürlich gebe es zahlreiche Beispiele hervorragend gelungener Integration. Aber es gebe auch Ghettobildung und mangelhafte Integration, fügte Friedrich hinzu.

    Hintergrund sind Attentat von Norwegen und Sarrazin-Debatte

    SPD-Chef Sigmar Gabriel wies hingegen im ZDF auf die Verantwortung der Politik für das gesellschaftliche Klima hin. Das Interview sollte am Sonntagabend ausgestrahlt werden. Dieses Klima sei derzeit auch geprägt von Anti-Islamismus, von Skepsis, bis hin zu Fremdenfeindlichkeit. Immer wenn das passiere, gebe es "an den Rändern der Gesellschaft Leute, die der Überzeugung sind, dass sie noch weiter gehen dürfen".

    Gabriel nimmt Sarrazin Schutz

    Sarrazin habe aber nichts mit den Attentaten des norwegischen Rechtsradikalen Anders Behring Breivik zu tun. "Das wäre ja abenteuerlich", betonte Gabriel. Es könne jedoch nicht hingenommen werden, "dass in europäischen Staaten inzwischen manchmal bis zu 20 Prozent mehr Rechtspopulisten in den Parlamenten sitzen". Derzeit gebe es eine Situation, in der in der Mitte der Gesellschaft der Kitt auseinandergehe. "Und ich glaube, darum müssen wir uns kümmern", betonte Gabriel. dpa

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