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Nach Hurrikan Sandy: Treibstoffknappheit an Ostküste: Obama ordnet Benzinlieferungen an

Nach Hurrikan Sandy

Treibstoffknappheit an Ostküste: Obama ordnet Benzinlieferungen an

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    An der Ostküste - wie hier in Coney Island - wird das Benzin knapp. Präsident Obama ordnete deswegen Benzinlieferungen an.
    An der Ostküste - wie hier in Coney Island - wird das Benzin knapp. Präsident Obama ordnete deswegen Benzinlieferungen an. Foto: Justin Lane/dpa

    Die Folgen von Monstersturm "Sandy"

    Der Monstersturm "Sandy" hat am 30. Oktober 2012 für Millionen US-Bürger das normale Leben durcheinandergewirbelt.

    Für schätzungsweise sechs Millionen US-Bürger bricht die Stromversorgung zusammen.

    Nie zuvor seit der Inbetriebnahme der New Yorker U-Bahn vor 108 Jahren wurde das Verkehrssystem so schwer getroffen: Sieben U-Bahn-Röhren werden überschwemmt.

    Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl gerät die Schlussphase des Wahlkampfes durcheinander: Der amtierende Präsident Barack Obama kehrt aus Florida nach Washington zurück, um die Rettungseinsätze zu koordinieren, der Herausforderer Mitt Romney sagt für Montag und Dienstag alle Wahlkampfauftritte ab.

    Bei einem Großbrand im New Yorker Stadtteil Queens werden 50 Wohnhäuser zerstört.

    Erstmals seit 1985 werden wegen eines Unwetters die beiden größten Börsen der Welt, New York Stock Exchange und Nasdaq, geschlossen; damals war Hurrikan "Gloria" der Anlass.

    Ein Umspannwerk im Osten von Manhatten explodiert; ein riesiger Feuerball entsteht.

    In den USA werden über 100 Sturm-Tote gezählt.

    Die New Yorker Universitätsklinik muss wegen des Stromausfalls ihre Patienten umquartieren.

    Ein Nachbau des historischen Dreimasters "Bounty" sinkt vor North Carolina, eine 42-jährige Frau stirbt, der Kapitän wird vermisst gemeldet.

    Fast 15.000 Flüge werden abgesagt.

    Nach einem Wasserpumpen-Ausfall wird der Atommeiler Salem am Delaware River im US-Bundesstaat New Jersey abgeschaltet.

    Nach dem verheerenden Wirbelsturm "Sandy" haben Stars wie Jon Bon Jovi, Christina Aguilera und Bruce Springsteen Spenden für die Menschen in den betroffenen Gebieten an der US-Ostküste gesammelt. Bei einem einstündigen TV-Benefizkonzert baten zahlreiche Prominente, die größtenteils selbst aus der betroffenen Region stammen, um Geld für die Opfer von "Sandy". Unterdessen wurde am Freitag der weltberühmte New York Marathon abgesagt. Wegen der gravierenden Folgen des Wirbelsturms für die Millionenmetropole werde das Sportereignis mit 47.000 Läufern am Sonntag nicht wie geplant stattfinden, sagte Bürgermeister Michael Bloomberg.

    Obama ordnet Treibstofflieferungen an

    Die Verantwortlichen der US-Metropole und die Organisatoren des Rennens beugten sich damit der Kritik der vergangenen Tage. Sie hatten zunächst trotz der Folgen von "Sandy" am Start des Traditionslaufes festhalten wollen.

    Auch Tage nach dem Sturm sind Hunderttausende in den betroffenen Regionen noch ohne Strom, der Alltag ist trotz aller Bemühungen weit von der Normalität entfernt. Den New Yorkern geht nun auch noch das Benzin aus. "No Gas!" ("Kein Benzin!") stand an immer mehr Tankstellen, an anderen bildeten sich lange Schlangen.

    Deshalb hat Präsident Barack Obama jetzt Benzinlieferungen in die Katastrophengebiete angeordnet. Das Verteidigungsministerium wurde angewiesen, gut 80 Millionen Liter an bleifreiem Benzin und Diesel aufzukaufen und auszuliefern, wie aus einer Mitteilung der US-Behörde für Katastrophenmanagement (FEMA) vom Freitagabend (Ortszeit) hervorgeht.

    Nach Sturm "Sandy": New Yorker U-Bahnen fahren teilweise wieder

    Der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, ordnete dem Sender CNN zufolge mittlerweile eine Benzinrationierung an. Sie solle am Samstagmittag (Ortszeit) in Kraft treten und orientiere sich an den geraden oder ungeraden Endziffern auf den Autonummernschildern.

    Einige U-Bahnen in New York fahren unterdessen bereits wieder, aber nicht nach Süd-Manhattan und nicht zwischen den Stadtteilen. Wer von Manhattan nach Brooklyn oder Queens will, muss in den Bus umsteigen, der über eine der Brücken fährt. Doch auch die nach einem abgespeckten Fahrplan fahrenden Busse sind hoffnungslos überfüllt, an manchen Haltestellen warteten Hunderte Menschen. Geringer Trost: Die Nutzung des Nahverkehrs ist nach wie vor kostenlos.

    Zahl der Sturmopfer steigt auf 106

    Die Zahl der Toten nach dem Wirbelsturm "Sandy" ist nach Angaben des US-Senders CNN auf 106 gestiegen. Allein in der Stadt New York seien mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Und die Suche nach Vermissten geht weiter.

    Nach Schätzungen der Bundesbehörden verursachte "Sandy" im Osten der USA einen Gesamtschaden von 20 Milliarden Dollar. Der auf Risikoanalysen spezialisierte Versicherungsdienstleister Eqecat ging sogar von einem volkswirtschaftlichen Schaden zwischen 30 und 50 Milliarden Dollar aus. Der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, bezifferte in einem Brief an Präsident Barack Obama die Schäden für die Millionenmetropole am Hudson auf insgesamt sechs Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro). dpa/AZ

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