Nach den Ausschreitungen bei Protesten gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Konflikt hat der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, vor einer Welle des Antisemitismus gewarnt.
"Seit Tagen verbreiten Mobs in vielen deutschen Städten blanken Judenhass. Sie skandieren übelste Parolen gegen Juden, die an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte erinnern", erklärte Schuster am Sonntag. Die Polizei müsse dagegen konsequent vorgehen. "Antisemitismus darf nicht unter dem Deckmäntelchen der Versammlungsfreiheit verbreitet werden. Die muslimischen Verbände und Imame müssen mäßigend wirken", erklärte Schuster.
In mehreren deutschen Städten war es in den vergangenen Tagen zu Angriffen auf Synagogen und weiteren antisemitischen Vorfällen gekommen. Am Samstag gingen Tausende Menschen auf die Straße, um ihre Solidarität mit den Palästinensern zu bekunden. Zugleich gab es vielerorts aber auch kleinere Solidaritätskundgebungen für die israelische Bevölkerung. Bei mehreren propalästinensischen Demonstrationen kam es zu Zwischenfällen, vereinzelt auch zu Ausschreitungen.
Politiker und Vertreter religiöser Gemeinden verurteilten die Angriffe und die anti-jüdischen Parolen scharf. Auch Vertreter von muslimischen Gemeinden fanden deutliche Worte. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, verurteilte die jüngste Gewalt gegen Synagogen. "Wer unter dem Vorwand von Kritik an Israel Synagogen und Juden angreift, hat jedes Recht auf Solidarität verwirkt", erklärte er in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die "widerlichen Attacken auf unsere jüdischen Mitbürger" in den letzten Tagen verurteile er entschieden.
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