Der US-Geheimdienst NSA war an dem inzwischen gescheiterten Drohnen-Projekt Euro Hawk der Bundeswehr beteiligt. Das bestätigte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag in Berlin. Allerdings sei es dabei nur um die Bereitstellung "selektiver Einzelkomponenten der Trägerplattform" wie Kommunikations- und Verschlüsselungsgeräten sowie um "selektive Unterstützungsleistungen" gegangen, erklärte ein Ministeriumssprecher in
NSA stellte Geräte und Komponenten verspätet zur Verfügung
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wurde den Ministeriumsangaben zufolge am 10. Dezember 2012 anlässlich eines Besuchs des Unternehmens EADS darüber informiert, dass Verzögerungen bei der Entwicklung der Aufklärungsdrohne Euro Hawk unter anderem darauf zurückzuführen seien, dass Geräte und Komponenten durch die US-Luftwaffe sowie die National Security Agency (NSA) verspätet zur Verfügung gestellt worden seien. Auch seien in Verbindung mit dem Drohnenprojekt Verträge mit der US Air Force und der NSA abgeschlossen worden. Darüber sei bereits 2006 der Haushaltsausschuss informiert worden.
NSA wegen Späh-Affähre in der Kritik
Die NSA steht derzeit in Deutschland, aber auch in den USA selbst wegen des millionenfachen Ausspähens der elektronischen Kommunikation von Bürgern und Unternehmen in der Kritik. Damit befasste sich am Donnerstag in Berlin auch das Parlamentarische Kontrollgremium (PKG) des Bundestages. Der Bundestags-Kandidat der Piratenpartei, Robert Arnold, warf der Bundesregierung mit Blick auf die Beteiligung der NSA am Euro Hawk vor, wesentlich intensiver mit den US-Geheimdiensten bei Spionageaktionen zusammenzuarbeiten, als sie dies bisher zugebe. (dpa)