Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

NSA-Affäre: Geheimes Treffen: Guttenberg zu Gast bei Kanzlerin Merkel

NSA-Affäre

Geheimes Treffen: Guttenberg zu Gast bei Kanzlerin Merkel

    • |
    Bundeskanzlerin Merkel bei der Verabschiedung des scheidenden Verteidigungsministers zu Guttenberg im Schloss Bellevue. dpa
    Bundeskanzlerin Merkel bei der Verabschiedung des scheidenden Verteidigungsministers zu Guttenberg im Schloss Bellevue. dpa

    Lange Zeit war vom ehemaligen Bundesverteidigungsminister nichts mehr zu hören. Nun traf der in den USA lebende Karl-Theodor zu Guttenberg die Kanzlerin. Thema des Gesprächs war laut eines Zeitungsberichts die NSA-Überwachungsaffäre.

    Guttenberg fordert Entschuldigung für das Abhören von Merkels Handy

    Nach dem Skandal wegen seiner Doktorarbeit musste er als Bundesverteidigungsminister zurücktreten und wurde EU-Internetbeauftragter - in dieser Funktion war Karl-Theodor zu Guttenberg nicht viel zu hören. Nun besuchte der Ex-Minister offenbar das Bundeskanzleramt. Laut einem Zeitungsbericht sprachen Angela Merkel und er über die NSA-Abhöraffäre und die deutsch-amerikanischen Beziehungen.

    Dass das Treffen stattfand, bestätigte das Bundespresseamt auf Anfrage der "Welt". Zu Anlass und Inhalt machte der Sprecher jedoch keine Angaben. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sprachen sie über die Affäre um den US-Geheimdienst NSA und die Folgen für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Die "Welt" und die "Bild"-Zeitung verwiesen auf Guttenbergs Forderung, wonach sich US-Präsident Barack Obama bei Merkel für das Abhören ihres Handys entschuldigen solle. Das hatte der ehemalige Bundesminister Ende Oktober in einem Gastbeitrag in der "Todays Zaman" formuliert.

    Guttenberg war 2011 von seinem Amt als Verteidigungsminister zurückgetreten, nachdem bekannt geworden war, dass er seine Doktorarbeit in weiten Teilen abgeschrieben hatte. Neun Monate später verkündete er in Brüssel, künftig als Internetberater der Europäischen Kommission zu fungieren. Als solcher blieb er jedoch unauffällig: Guttenberg hat sich seit Monaten nicht mehr mit konkreten Initiativen gemeldet.

    Bundesregierung warnt vor Zerwürfnis mit den USA

    Seitdem der SPIEGEL aufgedeckt hat, dass die NSA das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel abhörte und das gesamte Berliner Regierungsviertel ausspäht, wurde der Ton in der Abhöraffäre heftiger. In der vorvergangenen Woche hatte das Auswärtige Amt den US-Botschafter einbestellt. Derzeit wird diskutiert, ob der Whistleblower Edward Snowden in Deutschland Asyl erhalten soll. Die Bundesregierung sperrt sich dagegen und warnt vor einem Zerwürfnis mit den USA. Im Gespräch mit dem grünen Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele hatte Snowden angeboten, vor einem Untersuchungsausschuss des Bundestages auszusagen - wenn ihm ein Bleiberecht bewilligt wird. (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden