Die US-Regierung hat nach Worten von Präsident Donald Trump noch keine Beweise für eine Vergiftung von Alexej Nawalny gesehen, zweifelt aber nicht an Deutschlands Erkenntnissen. "Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Es ist tragisch, furchtbar, wir haben noch keine Beweise gesehen, aber werden es uns anschauen", sagte Trump am Freitag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus zum Fall des russischen Oppositionspolitikers. Trump hielt sich mit Kritik an Moskau zurück und betonte stattdessen, er habe eine gute Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Mutmaßlicher Anschlag auf Alexej Nawalny: Russland bestreitet Vergiftung
Die Bundesregierung sieht es als erwiesen an, dass Nawalny mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet wurde. Der Kreml-Kritiker war auf einem Flug in seiner Heimat plötzlich ins Koma gefallen und wird auf Drängen seiner Familie in Berlin behandelt.
"Davon ausgehend, was Deutschland sagt, scheint das der Fall zu sein", sagte Trump zu einer Nowitschok-Vergiftung Nawalnys. "Ich wäre sehr verärgert, wenn das der Fall ist." Russland bestreitet, in die Vergiftung des 44 Jahre alten Politikers verwickelt zu sein.
Trump erneute seine Kritik am Pipeline-Projekt Nord Stream 2. Er verstehe nicht, wieso Deutschland mit Russland Geschäfte mache und zugleich Sanktionen gegen Moskau verhänge und dann noch von den USA erwarte, militärisch gegen das Land geschützt zu werden. Auch in Deutschland gibt es inzwischen Politiker, die das Projekt wegen der Vergiftung Nawalnys kritisch sehen und beenden wollen. (dpa)
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