Salafismus - Strömung des Islamismus
Zur islamistischen Strömung gehört der Salafismus. Diese religiöse und politische Bewegung orientiert sich an einem idealisierten Bild der Frühzeit des Islam. Das arabische Wort «Salaf» steht dabei für Ahnen und Vorfahren. Viele Salafisten tragen lange Bärte, weite Gewänder und Kopfbedeckungen. Frauen, die kein Kopftuch tragen, begehen nach Überzeugung von Salafisten eine schwere Sünde.
In Deutschland stehen Teile der Salafisten-Bewegung im Verdacht, ein Sammelbecken für gewaltbereiten Islamismus zu sein und Verbindungen zu Terrornetzwerken zu pflegen. Nach dem jüngsten Verfassungsschutzbericht üben viele salafistische Einrichtungen vor allem auf junge Muslime Anziehungskraft aus. Das Gedankengut könne eine Radikalisierung fördern.
Bei gewaltsamen Ausschreitungen während einer Demonstration der Organisation "Pro NRW" in Bonn sind am Samstag zwei Polizisten schwer verletzt worden. Gegendemonstranten aus dem salafistischen Umfeld hätten Polizisten angegriffen und mit Steinen beworfen, meldete die Polizei am Samstagabend. Die Polizei nahm mehr als einhundert Verdächtige fest und richtete eine Mordkommission ein.
Salafisten verletzen 29 Polizisten, zwei davon schwer
Eine Beamtin und ein Beamter seien durch Messerstiche schwer verletzt worden und würden stationär in einem Krankenhaus behandelt, teilte die Polizei mit. Die Tatverdächtigen seien vor Ort festgenommen worden. Insgesamt wurden demnach 29 Polizisten verletzt.
Mordkommission nach Salafisten-Attacke eingerichtet
Laut Polizei demonstrierte "Pro NRW" ab kurz nach 15.00 Uhr mit etwa 30 Teilnehmern vor der König-Fahd-Akademie in Bonn. Demnach riefen die Veranstalter der Gegendemonstration, der Rat der Muslime, ihre Teilnehmer mehrfach zu Besonnenheit auf. Gegen 15.30 Uhr sei die zunächst friedliche Gegendemonstration jedoch in Gewalt umgeschlagen.
Mehr als einhundert Festnahmen
Im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf versammeln sich "Pro NRW"-Unterstützer bereits seit Tagen vor Moscheen zu Demonstrationen. In Solingen war es dabei am 1. Mai zu Gewalttätigkeiten gekommen: Als "Pro NRW"-Aktivisten Plakate mit Mohammed-Karikaturen zeigten, versuchten radikalislamische Salafisten Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Dabei schlugen Salafisten nach Polizeiangaben mit Stöcken auf Beamte ein und bewarfen sie mit Steinen. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hatte am Freitag mitgeteilt, Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen "Pro NRW" erstattet zu haben. afp/AZ