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Möglicher Maulwurf: Mutmaßlicher Islamist schlich sich beim Verfassungsschutz ein

Möglicher Maulwurf

Mutmaßlicher Islamist schlich sich beim Verfassungsschutz ein

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    Ein Islamist hat sich beim Bundesamt für Verfassungsschutz eingeschlichen. Laut Medienberichten plante er einen Bombenanschlag.
    Ein Islamist hat sich beim Bundesamt für Verfassungsschutz eingeschlichen. Laut Medienberichten plante er einen Bombenanschlag. Foto:  Oliver Berg (dpa-Archiv)

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat einen mutmaßlichen islamistischen Maulwurf in den eigenen Reihen enttarnt. Der Mann habe sich im Internet unter falschem Namen islamistisch geäußert und Dienstgeheimnisse verraten, sagte ein Sprecher der Behörde dem Spiegel und der Welt am Dienstag. Der Mann sei erst im April 2016 als Quereinsteiger vom Verfassungsschutz eingestellt worden, um die islamistische Szene in Deutschland zu observieren. Der Verdächtige habe vorgehabt, einen Sprengstoffanschlag auf die Zentrale des BfV in Köln zu verüben.

    Islamist hat bereits Teilgeständnis abgelegt

    Laut Spiegel  hat der Mann inzwischen ein Teilgeständnis abgelegt. Demnach sei sein Ziel gewesen, das Bundesamt zu infiltrieren und Informationen für einen Sprengstoffanschlag auf das Haupthaus im Kölner Stadtteil Chorweiler zu sammeln. Daher werde gegen ihn wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Ein Sprecher des Bundesamtes bestätigte der dpa die Festnahme des Mannes, nicht aber die Anschlagspläne. Bisher gebe es keine Belege für eine konkrete Gefahr für das Amt und seine Mitarbeiter.

    Der Mitarbeiter war erst im Frühjahr als Quereinsteiger eingestellt worden

    Der Verdächtige habe in einschlägigen Internet-Chats angeboten, sensible Informationen über das BfV weiterzugeben, die zu einer Gefährdung des Amtes hätten führen können. Er sei erst vor kurzem eingestellt worden und habe sich im Bewerbungsverfahren, bei der Ausbildung und in seinem Einsatzbereich unauffällig verhalten. Der Festgenommene - ein 51 Jahre alter Deutscher - hat laut Welt in einer Vernehmung erklärt, es sei "im Sinne Allahs", einen solchen Anschlag gegen das BfV zu verüben. Offenbar habe der Mann aber noch nicht mit konkreten Anschlagsvorbereitungen begonnen. Laut Spiegel  kamen die Behörden dem Verdächtigen vor rund vier Wochen auf die Spur. Gegen ihn sei Haftbefehl erlassen worden, die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittele. Die Ermittler fanden im Besitz des Mannes Speichermedien mit Informationen, zum Beispiel zu Einsätzen und Einsatzorten. Diese habe er im Internet unter verschiedenen Alias-Konten gegenüber einem Chatpartner verraten, teilte die Spiegel-Informationen wusste die Familie des Beschuldigten nichts von dessen Konvertierung zum Islam, die 2014 telefonisch erfolgt sein soll. Seinen Treueeid soll er demnach gegenüber dem salafistischen Prediger und Anwerber Mohamed Mahmoud geleistet haben, einer Szenegröße aus Berlin, die mittlerweile für die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien kämpft.  dpa

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