Nach der Verurteilung zu einer siebenjährigen Haftstrafe werden erneut Ermittlungen gegen die Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko aufgenommen. Die ukrainischen Behörden prüfen eine mögliche Verwicklung in die Ermordung eines Abgeordneten und Geschäftsmannes im Jahr 1996. Dies gab der stellvertretende Generalstaatsanwalt Renat Kusmin am Freitagabend im Fernsehen bekannt. Hoffnungen auf eine baldige Freilassung Timoschenkos aus dem Gefängnis erhielten damit einen Dämpfer.
Timoschenko war wegen Amtsmissbrauchs in ihrer Zeit als Ministerpräsidentin verurteilt worden. Die EU hat den Prozess als politisch motiviert kritisiert. Kurz nach ihrer Verurteilung wurden schon einmal weitere Ermittlungen aufgenommen. Damals ging es um Veruntreuung in Höhe von 295 Millionen Euro.
Das Büro der Politikerin wies die neuen Vorwürfe, Timoschenko sei in einen Mordfall verwickelt, zurück. (dapd)