Das kann ja heiter werden. Als wäre der Schilderwald an Deutschlands Straßen nicht schon groß genug ist – jetzt kommen auch noch Wegweiser für computergesteuerte Autos hinzu. Die gute Nachricht: Für menschliche Fahrer sind sie ohne Bedeutung. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) stellte die neuen Schilder am Dienstag vor. Er sagte, sie seien Orientierungspunkte für automatisiert gesteuerte Automobile, damit diese jederzeit punktgenau wüssten, wo sie sich befinden.
Zusammen mit einer zentimetergenauen Karte und den Sensoren im Auto sind die Schilder Dobrindt zufolge „ein weiterer Baustein auf dem Weg zur ersten volldigitalisierten und vollvernetzten Straße“.
Die auffälligen runden Tafeln sehen aus wie eine Mischung aus Warnhinweisen vor Darth Vader und radioaktiver Strahlung. Sie werden zunächst rund um das Autobahndreieck Holledau auf der A9 und der A93 im Abstand von etwa zweieinhalb Kilometern am Fahrbahnrand aufgestellt. Im Durchschnitt messen sie 70 Zentimeter.
Die Teststrecken für automatisiertes Fahren wurden erst im September eröffnet. Dobrindt versteht sie als technologieoffenes Angebot für Industrie und Forschung. Innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen könnten dort zukunftsweisende Systeme und Technologien erproben.
Dass die Autoroboter kommen werden, steht Experten zufolge fest. Bereits 2020 könnten sie auf einzelnen Autobahnabschnitten unterwegs sein. Auch die Käufer sind offen für die automobile Kulturrevolution: Bis zu drei Viertel der Autokäufer in Deutschland sind laut einer Studie von McKinsey bereit, bei vergleichbaren Preisen auf ein autonom fahrendes Auto umzusteigen.