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Mittelstreckenrakete getestet: Nordkorea feuert erneut Rakete ab - Testflug offenbar gescheitert

Mittelstreckenrakete getestet

Nordkorea feuert erneut Rakete ab - Testflug offenbar gescheitert

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    Nordkorea sioll schon wieder eine Rakete getestet haben - gegen das ausdrückliche Verbot der UN. Archivbild
    Nordkorea sioll schon wieder eine Rakete getestet haben - gegen das ausdrückliche Verbot der UN. Archivbild Foto:  Rodong Sinmun/Archiv (dpa)

    Nordkorea hat wieder eine Rakete abgeschossen. Damit hat der kommunistische Staat unter der Führung von Kim Jong Un wieder gegen ein ausdrückliches Verbot durch eine Resolution der Vereinten Nationen verstoßen. Wie ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Seoul sagt, sei der Teststart der neuen Mittelstreckenrakete des Typs Musudan wahrscheinlich gescheitert.

    Nordkorea schon einige Male mit Raketentest gescheitert

    Für das Raketenprogramm Nordkoreas würde dies ein weiterer Rückschlag bedeuten. In diesem Jahr war das Land bereits vier Mal mit dem Test einer Musudan-Rakete gescheitert. Die Rakete hat eine Reichweite zwischen 2500 und 4000 Kilometern. Damit könnte sie Ziele in Südkorea oder Japan treffen, aber auch den US-Militärstützpunkt auf Guam im Westpazifik.

    Die Kim-Dynastie in Nordkorea

    Seit fast 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das international weitgehend isolierte Nordkorea.

    KIM IL SUNG: Der zum «Großen Führer» aufgestiegene Bauernsohn wurde 1912 geboren. Nach der Besetzung des Nordens von Korea durch sowjetische Truppen 1945 wurde Kim dort Stalins Mann. Als 1948 die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen wurde, ließ er sich zum Regierungschef ernennen. Er herrschte über den abgeschotteten Staat mit eiserner Hand bis zu seinem Tod 1994. Der bis heute gottgleich verehrte Kim Il Sung trägt den ihm vorbehaltenen Titel «Ewiger Präsident».

    KIM JONG IL: Sein Sohn wurde 1942 (oder 1941) in einem Ausbildungslager in der Sowjetunion geboren. Die Propaganda verlegte die Geburt in ein Widerstandscamp am mythischen Berg Paektu in Korea während der japanischen Besatzung. Der «Geliebte Führer» setzte den despotischen Kurs seines Vaters fort. In seine Herrschaftszeit fällt der vollständige Zusammenbruch der Wirtschaft mit Hungersnöten. 2008 erlitt er vermutlich einen Schlaganfall und war bis zu seinem Tod am 17. Dezember 2011 gesundheitlich angeschlagen.

    KIM JONG UN: Der jüngste seiner drei bekannten Söhne kam Anfang der 1980er Jahre zur Welt, das exakte Geburtsjahr ist umstritten. Er soll eine Schule in der Schweiz besucht haben. Kim Jong Il erhob ihn 2010 zum General. Ende 2011 wurde Kim Jong Un Oberbefehlshaber der Streitkräfte, im April 2012 auch Erster Vorsitzender der Zentralen Verteidigungskommission und damit laut Verfassung «Oberster Führer» des Landes.

    Die erstmals im Oktober 2010 bei einer Militärparade in Pjöngjang vorgestellte Rakete wurde bislang allerdings nie erfolgreich im Flug getestet. Die nordkoreanische Führung verfolgt nach Einschätzung von Analysten das langfristige Ziel, Raketen für einen potenziellen Atomangriff auf die USA zu entwickeln.

    Norkorea feuert immer wieder Mittelstreckenraketen ab

    Eine UN-Resolution verbietet der Führung in Pjöngjang Raketentests. Dennoch feuert Nordkorea an seiner Ostküste immer wieder versuchsweise Raketen ab. Die drei gescheiterten Raketentests im April wurden als Blamage für die nordkoreanische Führung gewertet, die eigentlich vor einem Parteitag ihre militärische Macht hatte demonstrieren wollen. Ende Mai soll ein weiterer Test gescheitert sein.

    Am 6. Januar hatte Nordkorea seinen vierten Atomwaffentest seit dem Jahr 2006 abgehalten, einen Monat später folgte der Abschuss einer Langstreckenrakete. Der UN-Sicherheitsrat verhängte daraufhin Anfang März seine bislang schärfsten Sanktionen gegen das kommunistische Land. afp/AZ

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