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Mitt Romney ist Zielscheibe: Obama reißt Witze auf Kosten seines Herausforderers

Mitt Romney ist Zielscheibe

Obama reißt Witze auf Kosten seines Herausforderers

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    US-Präsident Obama scherzt vor Pressevertretern und Prominenten beim alljährlichen  Galadinner des Pressekorps.
    US-Präsident Obama scherzt vor Pressevertretern und Prominenten beim alljährlichen Galadinner des Pressekorps. Foto: dpa

    US-Präsident Barack Obama hat viele Sympathien auf seiner Seite. Seine offene und lockere Art hat er weiter behalten - trotz Wahlkampf uns Sexskandal hat Obama seinen Humor nicht verloren. Vor johlenden Pressevertretern und Prominenten wie George Clooney, Lindsay Lohan oder Steven Spielberg nahm er - der Tradition entsprechend - beim alljährlichen Galadinner des Pressekorps des Weißen Hauses am Samstag (Ortszeit) sich selbst und die amerikanische Politik auf die Schippe. Seitenhiebe verteilte er vor allem an den voraussichtlichen Kandidaten der Republikaner, Mitt Romney .

    Barack Obama: "Mitt Romney ist ein Snob"

    Er und Romney hätten vieles gemein, scherzte Obama. "Wir haben beide Abschlüsse aus Harvard. Ich habe einen, er hat zwei", sagte er und setzte hinzu: "Was für ein Snob." Obama holte auch eine tierische  Anekdote hervor, die im Vorwahlkampf viel Wirbel um Romney verursacht hat. Der Republikaner hatte 1983 auf einer Urlaubsfahrt nach Kanada seinen Irischen Setter Seamus stundenlang aufs Dach des Familienautos geschnallt. Damit von Kritikern konfrontiert, hatte Romney gesagt, dem Hund gefiele es auf dem Autodach viel besser als im Wageninneren. Obama ließ im Festsaal für sein Publikum eine Fotomontage einblenden, in der Romney vor dem Präsidentenflugzeug steht - auf dem Dach der Air Force One sah man seinen Hund.

    Auf der in Washington äußerst angesagten Veranstaltung, die einer Mischung aus einem Bundespresseball ohne Tanz und einer Karnevalssitzung in Abendrobe gleicht, nahm Obama auch sich selbst aufs Korn. "Was ist der Unterschied zwischen einer Hockey Mom und einem Pitbull?" griff er einen alten Witz der Ultrakonservativen Sara Palin auf. Und dann gab er die Antwort: "Ein Pitbull schmeckt gut."

    Tradition des Korrespondentendinners reicht zurück bis ins Jahr 1920

    Das ist Mitt Romney

    Willard Mitt Romney wurde am 12. März 1947 in Detroit, Michigan geboren.

    Im Jahr 1969 hat er seine Frau Ann Lois Davies geheiratet, er war bei der Hochzeit 22 Jahre alt und ist noch immer mit seiner Frau zusammen.

    Der 65-Jährige hat fünf erwachsene Söhne und sechzehn Enkelkinder.

    Mitt Romney ist ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts.

    Bereits sein Vater war Politiker: George W. Romney war von 1963 bis 1969 Gouverneur von Michigan.

    Er kämpft um die Kandidatur der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl 2012.

    Romney hat an der Harvard Universität studiert. Er hat zwei Studienabschlüsse: Einen Master of Business Administration und einen Abschluss in Rechtswissenschaften

    Sein Vermögen wird auf 250 bis 350 Millionen Dollar geschätzt.

    Romney gehört dem konservativen Flügel der Republikanischen Partei an.

    Er lehnt gleichgeschlechtliche Ehen ab, aber ist mit der Einführung von Eingetragenen Partnerschaften in den einzelnen US-amerikanischen Bundesstaaten einverstanden.

    Romney hat eine harte Haltung gegenüber illegalen Einwanderern, lehnt die nachträgliche Legalisierung ab.

    Außerdem ist Romney ein Gegner des Rechtes auf Abtreibung, das er bei seinen Wahlkämpfen in Massachusetts 1994 und 2002 noch befürwortete.

    Ein Witz, bei dem sogar First Lady Michelle im schulterfreien Abendkleid das Gesicht verzog. Doch Obama reagierte damit auf eine Kampagne des Romney-Lagers, das sich jüngst an einer Passage von seiner Autobiografie weidete. Darin beschreibt Obama in einem Nebensatz, dass er während seiner Kindheitsjahre in Indonesien erfahren hat, wie zäh Hundefleisch ist.

    Aber auch aktuelle Ereignisse kamen beim Dinner auf den Tisch. "In meiner ersten Amtszeit haben wir die Gesundheitsreform durchgebracht", ulkte Obama. "In meiner zweiten, denke ich, werden wir es erneut tun." Damit spielte der Präsident auf seine umstrittene Reform an, die möglicherweise vom Obersten Gericht in Teilen für ungültig erklärt wird.

    Die Tradition des Korrespondentendinners reicht zurück bis ins Jahr 1920. Ursprünglich sollte es die Kommunikation zwischen Presse und Präsident verbessern. Frauen waren bis 1962 nicht zugelassen. Das änderte Präsident John F. Kennedy, indem er androhte, er werde sonst nicht teilnehmen.

    Für Obama war es das vierte Korrespondentendinner. Im vergangenen Jahr hatte er kurz vor seiner launigen Rede den Befehl für den tödlichen Angriff auf Al Kaida-Chef Osama bin Laden  in Pakistan gegeben und sich beim Dinner nichts anmerken lassen.

    Den Sexskandal des Secret Service nimmt er offiziell mit Humor

    Das ist Barack Obama

    Barack Hussein Obama Junior wurde am 4. August 1961 in Honolulu (Hawaii) geboren.

    Die Mutter war eine Anthropologin aus den USA, Obamas Vater, der die Familie wenig später verließ, war Kenianer.

    Von 1967-1970 lebte Obama in Jakarta (Indonesien), bevor die Familie wieder nach Hawaii zurückkehrte.

    Obama studierte in New York Politikwissenschaften und wenig später an der renomierten Harvard University Jura. Er beendete sein Studium als Juris Doctor.

    In Harvard lernte er 1988 auch Michelle Robinson kennen, die ebenfalls Jura studierte. 1992 heiratet das Paar und bekommt zwei Töchter.

    In Chicago schlug Obama 1992 schließlich eine politische Laufbahn ein. Er unterstützte Bill Clinton bei seinem Wahlkampf um die US-Präsidentschaft.

    Am 20. Januar 2009 wurde er zum 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.

    Am 17. Januar 2009 wurde er als erster dunkelhäutiger Präsident Amerikas in sein Amt eingeführt.

    Im selben Jahr noch wurde ihm der Friedensnobelpreis für seinen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie verliehen.

    Seitdem hatte Obama Schwierigkeiten, den enorm hohen Erwartungen standzuhalten. Die Wirtschaftskrise setzte seiner Regierung, die ohnehin leere Kassen übernommen hatte, schwer zugesetzt.

    Dennoch wurde Obama im November 2012 wiedergewählt. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte er sich gegen seinen Konkurrenten Mitt Romney durch.

    "Wir kommen hier zu einem historischen Jahrestag zusammen", griff Obama diese Begebenheit am Samstag auf. "Vergangenes Jahr übten wir an eben diesem Wochenende Gerechtigkeit an einem der berüchtigtsten Individuen der Welt." Doch die gleichzeitig an die Wände projizierten Bilder zeigten nicht bin Laden - sondern Donald Trump.

    Der Immobilienmogul war beim Dinner im vergangenen Jahr Zielscheibe für Obamas Humor gewesen. Trump hatte nämlich von ihm einen "Beweis" dafür gefordert, dass er in den USA und nicht in Kenia, dem Heimatland seines Vaters, geboren wurde. Denn nur, wer in den Vereinigten Staaten zur Welt gekommen ist, darf laut US-Verfassung Präsident werden.

    Er habe noch viel mehr Scherze auf Lager, erklärte Obama. "Aber ich muss den Secret Service vor seiner neuen Sperrstunde nach Hause bringen." Ein Seitenhieb auf seine umtriebigen Personenschützer, die kürzlich während eines Auslandaufenthaltes in Kolumbien in einen Sexskandal verwickelt waren.

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