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Mitt Romney: Der Multimillionär ruft zum Duell

Mitt Romney

Der Multimillionär ruft zum Duell

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    Mitt Romney ist nach dem Rückzug von Rick Santorum die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner so gut wie sicher.
    Mitt Romney ist nach dem Rückzug von Rick Santorum die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner so gut wie sicher. Foto: Kamil Krzaczynski, dpa

    Die US-Vorwahlen sind gelaufen: Mitt Romney ist nach dem Rückzug von Rick Santorum die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner so gut wie sicher. Über das nötige Geld für den Wahlkampf verfügt Mitt Romney. Sein Privatvermögen wird auf 250 Millionen Dollar geschätzt.

    Der 64-Jährige, der 2008 bei der Kandidatenkür noch John McCain unterlag, tritt als Experte für Wirtschaft und Verwaltung an; zwei Felder, auf denen Barack Obama in der Krise verwundbar scheint. Nach dem Abschluss in Betriebswirtschaft und Jura an der Elite-Universität Harvard macht Romney zunächst beim Finanzinvestor Bain Capital Karriere. Als die Winterspiele von Salt Lake City 2002 im Vorfeld zum Desaster zu werden drohen, springt er ein und führt das Projekt zum Erfolg. 2003 bis 2007 amtiert er als Gouverneur im Ostküstenstaat Massachusetts und leistet mit einem von Demokraten dominierten Parlament anerkannt gute Arbeit. Noch vor Obama gelingt ihm dort auch eine Reform des Gesundheitssystems, an der sich der spätere Präsident stark orientiert.

    Romney änderte oft seine Meinung

    Das ist Mitt Romney

    Willard Mitt Romney wurde am 12. März 1947 in Detroit, Michigan geboren.

    Im Jahr 1969 hat er seine Frau Ann Lois Davies geheiratet, er war bei der Hochzeit 22 Jahre alt und ist noch immer mit seiner Frau zusammen.

    Der 65-Jährige hat fünf erwachsene Söhne und sechzehn Enkelkinder.

    Mitt Romney ist ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts.

    Bereits sein Vater war Politiker: George W. Romney war von 1963 bis 1969 Gouverneur von Michigan.

    Er kämpft um die Kandidatur der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl 2012.

    Romney hat an der Harvard Universität studiert. Er hat zwei Studienabschlüsse: Einen Master of Business Administration und einen Abschluss in Rechtswissenschaften

    Sein Vermögen wird auf 250 bis 350 Millionen Dollar geschätzt.

    Romney gehört dem konservativen Flügel der Republikanischen Partei an.

    Er lehnt gleichgeschlechtliche Ehen ab, aber ist mit der Einführung von Eingetragenen Partnerschaften in den einzelnen US-amerikanischen Bundesstaaten einverstanden.

    Romney hat eine harte Haltung gegenüber illegalen Einwanderern, lehnt die nachträgliche Legalisierung ab.

    Außerdem ist Romney ein Gegner des Rechtes auf Abtreibung, das er bei seinen Wahlkämpfen in Massachusetts 1994 und 2002 noch befürwortete.

    Unter dem Druck der Partei, die Obamas Gesundheitsreform kippen will, distanziert sich Romney heute von diesem Projekt. Für den Geschmack der Konservativen hat er aber seine Meinungen zur Einwanderung, zu Schusswaffen, zur Abtreibung und zu den Rettungsschirmen für Banken und Autoindustrie zu oft geändert. Die Vorwürfe haben einen Hintergrund: Romneys Vater George, einst Gouverneur von Michigan, war ein eingefleischt moderater Republikaner, Sohn Mitt selbst begann seine politische Karriere am linken Rand der Partei. Evangelikale stören sich am Mormonentum des fünffachen Familienvaters, der in den 60ern zweieinhalb Jahre als Missionar in Frankreich gearbeitet hat. Das Buhlen um die Basis fällt dem wenig emotionalen Romney schwer: Um seinen immensen Reichtum vergessen zu machen, tritt er zu wenig volkstümlich auf. Stattdessen bietet er auf offener Bühne eine Wette um 10 000 Dollar an und bezeichnet Vortragshonorare von 370 000 Dollar als „nicht viel“. Prächtige Vorlagen für die Konkurrenz, zumal Romney auch noch einen ermäßigten Steuersatz zahlt, weil er hauptsächlich von Zinsen lebt. Dass einer, der ständig vor dem lähmenden Einfluss europäischer Ideologie warnt, auf dem Alten Kontinent diverse Konten unterhält, macht ihn auch nicht glaubwürdiger.

    Obama ist bereit für das Duell mit Romney

    Obama jedenfalls spekuliert schon seit einiger Zeit auf ein Duell mit  Romney. Seit Monaten kultiviert sein Wahlkampfteam von dem  Multimillionär das Bild des superreichen Finanzhais, der  ausschließlich die Interessen der Oberschicht im Blick hat.  Zugleich präsentiert sich der Präsident als Kämpfer für soziale  Gerechtigkeit.

    Romney hat Obamas Politik bereits auf eine  Wahlkampf-Botschaft verdichtet: Der Präsident richte die USA am  "europäischen Sozialismus" aus und ersticke damit die Freiheit, die  den wirtschaftlichen Erfolg der (mit dpa, afp)

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